ROGER & ME

USA 1989 – Regie: Michael Moore – Originalfassung: Englisch – Untertitel: Deutsch – Länge: 83 min.

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  • Do, 04.05.2006
    22.30
    ARRI Kino
    OmdtU
Strukturwandel in Flint, Michigan, 1987. Trotz hoher Gewinne schließt General Motors seine Fabriken und verlagert die Produktion nach Mexiko. 30.000 Arbeitsplätze gehen verloren. In seinem ersten Film heftet sich der arbeitslose Michael Moore zweieinhalb Jahre lang an die Fersen von Roger B. Smith, dem Vorstandsvorsitzenden von GM, den er mit den sozialen Folgen dieser Entscheidung für seine Heimatstadt konfrontieren möchte. Ronald Reagan lädt Arbeiter zu einer Pizza ein und beschwört den Amerikanischen Traum, die Stadtväter lassen ein Hyatt-Regency-Hotel errichten, Touristen sollen einen Freizeitpark namens Autoworld! besuchen - beide gehen bankrott und Michael Moore bekommt seinen Roger nicht zu fassen. Roger & Me aber wurde zum Meilenstein. Seither darf im Dokumentarfilm auch in tragischen Situationen herzlich gelacht werden.

Preise: Publikumspreis, Toronto 1989; Bester Film, Vancouver Film Festival 1989; Friedensfilmpreis, Forum Berlinale 1990

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Harlan Jacobson wies Moore im FILM COMMENT nach, "die Chronologie der Ereignisse in entscheidenden Punkten auf den Kopf gestellt zu haben. So sind die Aberwitz-Projekte Hyatt Regency, Autoworld und Waterstreet Pavillon nicht etwa erst nach den Massenentlassungen 1986, sondern schon Jahre zuvor konzipiert, gebaut und in den Bankrott geführt worden. Auch in Kleinigkeiten hilft Moore nach, um die zeitliche Abfolge effektvoller zu gestalten: Ronald Reagan kam nicht als Präsident der USA nach Flint, sondern als Kandidat, und die Pizzeria-Kasse wurde nicht nach seinem Auftritt, sondern schon zwei Tage zuvor entwendet. Moore nimmt demgegenüber eine 'neue Art' des Filmens zwischen Dokumentation und Fiktion für sich in Anspruch, die ihn zu einer gewissen künstlerischen Freiheit berechtige, sofern die Gesamtaussage dadurch nicht verfälscht werde." (Martin Rabius, epd film 4/1990)

Regie MICHAEL MOORE, geb. 1954 in Flint / Michigan. Zunächst Lokaljournalist. Dann verhilft ihm Roger and Me zum Durchbruch. Als Moderator der Show "TV Nation" gelangt er 1994 zu nationaler Berühmtheit. In satirischen Büchern, z.B. "Stupid White Men" (2001) verfolgt er Fehlentwicklungen amerikanischer Politik. "Bowling for Columbine" (2002) kritisiert, am Beispiel des Massakers an der Columbine Highschool in Littleton, den amerikanischen Waffen-Kult. Durch seine Kritik an George Bushs Irak-Krieg während der Oscar-Preisverleihung wurde Michael Moore weltberühmt, der Film zu einem der größten Dokumentarfilm-Kassenerfolge. "Fahrenheit 9/11", der sich mit Amerika nach den Attentaten 2001 beschäftigt, gewann die Goldene Palme in Cannes.

Filme (Auswahl) 1989 Roger and Me, 1994/95, TV–Nation, 1998 The Big One, 2002 Bowling for Columbine, 2004 Fahrenheit 9/11

Englischer/Originaltitel: Roger und ich. Autor*in: Michael Moore. Kamera: Christopher Beaver, John Prusak, Kevin Rafferty, Bruce Schermer. Ton: Judy Irving. Schnitt: Jennifer Beman, Wendey Stanzler. Produktion: Dog Eats Dog Film. Produzent*in: Michael Moore. Verleih: Filmproduktion und Vertrieb Warner Brothers Deutschland.

BEST.DOKS 2006 2006
  • Do, 04.05.2006
    22.30
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