ROGER & ME
USA 1989 – Regie: Michael Moore – Originalfassung: Englisch – Untertitel: Deutsch – Länge: 83 min.
Preise: Publikumspreis, Toronto 1989; Bester Film, Vancouver Film Festival 1989; Friedensfilmpreis, Forum Berlinale 1990
Harlan Jacobson wies Moore im FILM COMMENT nach, "die Chronologie der Ereignisse in entscheidenden Punkten auf den Kopf gestellt zu haben. So sind die Aberwitz-Projekte Hyatt Regency, Autoworld und Waterstreet Pavillon nicht etwa erst nach den Massenentlassungen 1986, sondern schon Jahre zuvor konzipiert, gebaut und in den Bankrott geführt worden. Auch in Kleinigkeiten hilft Moore nach, um die zeitliche Abfolge effektvoller zu gestalten: Ronald Reagan kam nicht als Präsident der USA nach Flint, sondern als Kandidat, und die Pizzeria-Kasse wurde nicht nach seinem Auftritt, sondern schon zwei Tage zuvor entwendet. Moore nimmt demgegenüber eine 'neue Art' des Filmens zwischen Dokumentation und Fiktion für sich in Anspruch, die ihn zu einer gewissen künstlerischen Freiheit berechtige, sofern die Gesamtaussage dadurch nicht verfälscht werde." (Martin Rabius, epd film 4/1990)
Regie MICHAEL MOORE, geb. 1954 in Flint / Michigan. Zunächst Lokaljournalist. Dann verhilft ihm Roger and Me zum Durchbruch. Als Moderator der Show "TV Nation" gelangt er 1994 zu nationaler Berühmtheit. In satirischen Büchern, z.B. "Stupid White Men" (2001) verfolgt er Fehlentwicklungen amerikanischer Politik. "Bowling for Columbine" (2002) kritisiert, am Beispiel des Massakers an der Columbine Highschool in Littleton, den amerikanischen Waffen-Kult. Durch seine Kritik an George Bushs Irak-Krieg während der Oscar-Preisverleihung wurde Michael Moore weltberühmt, der Film zu einem der größten Dokumentarfilm-Kassenerfolge. "Fahrenheit 9/11", der sich mit Amerika nach den Attentaten 2001 beschäftigt, gewann die Goldene Palme in Cannes.
Filme (Auswahl) 1989 Roger and Me, 1994/95, TV–Nation, 1998 The Big One, 2002 Bowling for Columbine, 2004 Fahrenheit 9/11Englischer/Originaltitel: Roger und ich. Autor*in: Michael Moore. Kamera: Christopher Beaver, John Prusak, Kevin Rafferty, Bruce Schermer. Ton: Judy Irving. Schnitt: Jennifer Beman, Wendey Stanzler. Produktion: Dog Eats Dog Film. Produzent*in: Michael Moore. Verleih: Filmproduktion und Vertrieb Warner Brothers Deutschland.