DOK.fest meets ZIFF Zimbabwe – ein Zwischenbericht

„Celebrating a Dynamic Film Culture“ lautet das Motto des Zimbabwe International Film Festival (ZIFF), das seit Ende der 1990er Jahre herausragende afrikanische und internationale Dokumentarfilme präsentiert. Ziel ist es, unabhängige Filmschaffende des Kontinents zu fördern und zusammenzubringen.

Mit dem DOK.fest verbindet das ZIFF eine enge Partnerschaft. Von März bis Mai 2017 unterstützte die ZIFF-Mitarbeiterin Porcia Mudavanhu die Festivalvorbereitungen in München, im Mai reiste der Festivalleiter Nigel Munyati auf Einladung des DOK.fest nach Deutschland. Im Gegenzug war Barbara Off, Leiterin von DOK.network Africa, in diesem Jahr zum dritten Mal in Harare zu Gast – und hatte dabei viele spannende Veranstaltungen im Gepäck.

 

München von unten: ZWISCHENSTATION beim ZIFF Zimbabwe

Bei der German Night konnte das DOK.fest dieses Mal in Kooperation mit der Deutschen Botschaft einen ganz besonderen Münchner Publikumsfavoriten präsentieren: Alexander Bambachs ZWISCHENSTATION, das Porträt zweier stadtbekannter Obdachloser, gibt einen ungewöhnlichen Einblick hinter die Münchner Hochglanzkulissen.

Dank der Unterstützung des Auswärtigen Amts, des Kulturreferats der Stadt München und der Bayerischen Staatskanzlei – der langjährigen Förderer von DOK.network Africa – konnte der Regisseur Alexander Bambach nach Harare mitreisen: „Dass ich meinen Dokumentarfilm ZWISCHENSTATION beim Zimbabwe International Film Festival präsentieren konnte, war eine große Ehre für mich. Es war natürlich auch sehr spannend, da ich den Film zum ersten Mal im Ausland mit englischen Untertiteln gezeigt habe. Mit der Thematik der Obdachlosigkeit wirft der Film auch einen Blick auf die Gesellschaft in Deutschland, welcher vielleicht nicht immer so ganz präsent ist. Umso mehr habe ich mich über die vielen positiven Rückmeldung gefreut.“

 

Getting practical: Filmkunst und was sie wert ist

Begleitend zum Filmprogramm berichtete Alexander Bambach in seiner Masterclass vom Filmset und diskutierte mit den TeilnehmerInnen zum Thema „Projektmanagement im Dokumentarfilm“. Dabei stellte sich heraus, dass vor allem angehende FilmemacherInnen hier wie dort mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen haben. Angesichts fehlender Strukturen zur Filmförderung in Simbabwe heißt die Losung: Erst einmal mit dem ersten Film in Vorleistung gehen, um dann für das nächste Filmprojekt Förderer zu gewinnen.

Barbara Off zeigte indessen in ihrer Keynote auf der Branchenplattform des Festivals am Beispiel der Arbeit des Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt München, wie wichtig es ist, Kulturarbeit nicht nur aus der Perspektive der Kunst, sondern auch als Wirtschaftsfaktor wahrzunehmen.

 

Das Publikum von morgen: Dokumentarfilmschule goes Zimbabwe

Am letzten Festivaltag standen die Kinder im Mittelpunkt. Fast 140 SchülerInnen konnten mit der Unterstützung der Zimbabwe-German Society und des Goethe-Zentrums Harare aus Pre-Schools und Waisenhäusern auf das Festivalgelände kommen – darunter auch viele Kinder von Filmschaffenden. Das DOK.fest präsentierte den DOK.education-Kurzfilm KAYAYO, der aus dem Alltag eines 8-jährigen ghanaischen Mädchens erzählt. Anhand von medienpädagogischem Material erarbeiteten die Kinder in Kleingruppen inhaltliche und technische Fragen zum Film und präsentierten im Anschluss die Antworten vor allen am Mikrofon.

Bei der Preisverleihung am Samstagabend schließlich gewann KAYAYO den Preis BEST AFRICAN DOCUMENTARY. In der Jurybegründung hieß es: „KAYAYO tells a story that is not well known and is a result of various breakdowns and shortcomings in our societies and systems. The fact that the girl narrates the story herself is also important because it makes the documentary more authentic and we get to see her world from her perspectives hence it does not take messianic approach that most development approaches from the West to Africa do. Ultimately it is that component that portrays her both as a victim and a heroine. It’s a really good documentary.“

Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer Partnerschaft beim 33. DOK.fest im Mai 2018 und beim 20. ZIFF im August/September 2018.