Jugendfilmwettbewerb Preisträger*innen 2023


Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger*innen 2023!

Die neunte Edition des Dokumentarfilmwettbewerbs für junge Menschen mit dem Thema LEBEN! wurde ausgelobt von DOK.education, dem Bildungsprogramm des Internationalen Dokumentarfilmfestivals München. Dank des Hauptpreisstifters BLLV e.V., dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband, wurden insgesamt fünf Preise im Gesamtwert von 1.200 Euro verliehen. Wir gratulieren allen Preisträger*innen! Hier finden Sie die preisgekrönten Filme und die Jurybegründungen dazu.

Hier geht es zur Bildergalerie der Preisverleihung auf dem DOK.fest München 2023.
Hier gibt es mehr Informationen zur Preisverleihung 2023.


Hauptpreis für 6- bis 11-Jährige, dotiert mit 200 Euro

GLASAUGEN
Filmgruppe der Klassen S2 und S4, Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte Nürnberg

Eine Filmgruppe stellt neugierig Fragen und findet humorvolle Antworten: Wie lernen Blinde einen neuen Raum kennen? Kann man auch Fußball spielen ohne zu sehen? Die Grundschüler*innen – alle selbst mit Sehbeeinträchtigung – räumen mit einem Augenzwinkern Gerüchte und Berührungsängste aus dem Weg und öffnen denjenigen die Augen, die nicht wissen wie normal es ist, mit einer Sehbeeinträchtigung zu leben.

In diesem Film entdeckt die Jury die ganze Bandbreite an professionell eingesetzten Stilmitteln. Das Filmthema ist dramaturgisch eingeführt mit gespielten Szenen. Mit dokumentarischen Kamerablicken in gut gewählten Einstellungsgrößen beobachten die Filmschaffenden ihren Klassenkameraden Ayar auf dem Sportplatz, im Schulgebäude und im Schullandheim. Eine Erzählstimme aus dem Off hält die Elemente zusammen. Expert*innen informieren in gesetzten Interviews zum Thema. Bei diesem Film passt einfach alles zusammen!

  1. 1. Preis der Hauptkategorie, dotiert mit 400 Euro

GRÜNES GLÜCK
Adia Hopp, Spessart Gymnasium Alzenau

In präzise komponierten Bildern wird ein Garten gezeigt: vom Schnee auf den Knospen über die ersten Sonnenstrahlen, die die Samen sprießen lassen. Der während des Corona-Lockdowns entstandene Selbstversorgergarten ist nicht nur für Familie Maringer ein „grünes Glück“. Als der russische Angriffskrieg beginnt, nehmen die Maringers eine ukrainische Familie bei sich auf und der Garten wird zum Bindeglied und Rettungsanker.

Die Wahl der Protagonist*innen ist eine der bedeutsamsten Regie-Entscheidung im Dokumentarfilm. Diese ist der Filmemacherin gelungen. Auch technisch ist der Film herausragend: Die Filmemacherin beobachtet Details, spürt Emotionen nach und montiert Bild- und Tonebene professionell. Das Interview mit der ukrainischen Familie zeugt von Empathie und Mut, genau hinzusehen.

Es ist nicht nur ein Glück, Menschen wie die Maringers zu haben. Es ist auch ein Glück, dass diese Geschichte in einem Film festgehalten wurde. Ein Stück Zeitgeschichte.

2. Preis der Hauptkategorie, dotiert mit 300 Euro

BEERA
Filmgruppe algo, Staatliches Berufliches Schulzentrum Alfons Goppel Schweinfurt

Beera ist Lehrerin, Mutter, syrische Geflüchtete und jetzt in Deutschland wieder Schülerin. Auch die Filmemacher*innen haben ähnliche Erfahrungen durchmachen müssen. Sie führen das Interview mit Beera auf Augenhöhe und kombinieren es im Film mit feinfühligen Beobachtungen aus dem Alltag.

Die Protagonistin berichtet vom Krieg, davon wie hart es ist in einem fremden Land neu zu beginnen und wie schwer man an den Erlebnissen trägt. Dieses Gefühl fangen die Filmemacher*innen ein. Und auch, wie es Beera manchmal gelingt sich an ihr „altes Ich“ vor dem Krieg zu erinnern – mit einem Lächeln im Gesicht.

 

3. Preis der Hauptkategorie, dotiert mit 200 Euro

DOPPELLEBEN
Aliyah Deckert, Lara Treubel, Lucía Almagro-Schenk und Isabella Berge, Gymnasium Trudering

Eine Schülerin wird aus ihrem normalen Alltag gerissen, sie muss mit dem Verdacht auf Krebs und einer Tumordiagnose umgehen. Im Außen alles irgendwie aufrecht halten, im Inneren mit den Emotionen und der großen Ungewissheit umgehen – ein Doppelleben.

Im gesetzten Interview berichtet die Protagonistin mit großer Offenheit von ihrem persönlichen Schicksal. Doch schon die kunstvolle Montage zu Beginn des Films verdeutlicht: Ihre Geschichte ist mehr als ein Bericht. Sie ist ein filmisch umgesetzter Appell für mehr Achtsamkeit und Fürsorge für die Menschen um uns herum. Denn wir wissen nicht, wer gerade an welchem Päckchen zu tragen hat.

DOK.fest-Nachwuchspreis, dotiert mit 100 Euro

PLANET BEE
Trickfilm AG "Instant Film Company", Mittelschule Höchberg

In der Mittelschule Höchberg ist ein Bienenvolk – unter dem Regiment der Königin Ulla Maria Theresia der Ersten – eingezogen. Die Bienen AG, die auch dem Film seinen Namen gibt, lernte nicht nur viel über das Leben im Bienenstock, sondern zeigt auch ihr neu erworbenes Wissen, in Kooperation mit der Trickfilm AG „Instant Film Company“, in einem unterhaltsamen und kurzweiligen Stopmotion-Film.

Durch Zeichnungen, Collagen, Fotos der Filmemacher*innen und informative Grafiken wird die Welt der Bienen anschaulich gemacht. Die Jury war beeindruckt von der Vielseitigkeit der Stile und dem gemeinsamen Engagement der Schüler*innen für ein wichtiges Thema. Ohne Bienen kein Leben.

 

Ehrenpreis für filmpraktsches Engagement an der Schule

P-SEMINAR LEBEN!
Filmlehrer Andreas Knorr und Stefan Altenbuchinger, Anita-Augspurg Berufsoberschule München

Seit 2016 überzeugt die Filmklasse der Anita-Augspurg-Berufs-Oberschule am Königsplatz in München mit herausragenden filmischen Personenportraits, betreut vom Duo Andreas Knorr und Stefan Altenbuchinger. Fast jedem einzelnen dieser Dokumentarfilme kann man bescheinigen: Mit feinem Blick recherchieren die Schüler*innen ihre Hauptpersonen, sie führen Interviews und setzen Menschen professionell ins Bild. Sie blicken in Leben und erzählen uns mit beobachtenden Bildern schlau montierte Geschichten. Etliche dieser Geschichten lassen einen nicht mehr los. Für ihren nachhaltigen und umfangreichen Einsatz in der Filmpraxis mit Schüler*innen wird der Ehrenpreis für filmpraktisches Engagement an der Schule 2023 verleihen. Hier kann man die Filme sehen.

 

Die Jury 2023

Die Jurysitzung 2023 des Dokumentarfilmwettbewerbs für junge Menschen

Dr. Johannes Wende, Vizepräsident der HFF München
Anna de Paoli, Filmproduzentin, Mitbegründerin von Film macht Schule
Julian Janssen, Moderator und bekannt als „Checker Julian“ im KiKA
Julia Skupin, Junior Assistentin Film, junge Filmemacherin
Monika Faltermeier, 1. Vorsitzende des jungen BLLV, Lehrerin

 

Die Preisträger*innen der vergangenen Jahre

 

Dank an den Kooperationspartner und Preisstifter:

 

Neue Chance, neues Glück!?

Auch im nächsten Jahr lobt DOK.education den Dokumentarfilmwettbewerb für junge Menschen aus. Du kannst mit der Kamera umgehen und du hast etwas erlebt? Dann reiche deinen Dokumentarfilm ein! Wir suchen nach kurzen dokumentarischen Erzählungen (3–20min.) zum Thema LEBEN! Schüler*innen und Gruppen aus ganz Bayern können am Wettbewerb teilnehmen. Einsendeschluss ist der 1. April 2024.


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