Peider Defilla, Geschäftsführer von B.O.A. Videofilmkunst

Viele schöne und eindrückliche Erlebnisse verbinden uns mit dem DOK.fest: vor allen Dingen die außergewöhnlichen Filme, die man sonst nirgendwo zu sehen bekommt, die interessanten Begegnungen mit den Macher*innen und Kolleg*innen, und die schönen Premieren- und Abschlussfeste. Am liebsten jedoch denke ich an die Preisverleihung im Jahr 1999 zurück. Damals war Video als Medium bei den Festivals allgemein sehr unbeliebt aufgrund der technischen Qualität, man musste mindestens 16mm, oft sogar 35mm-Filmkopien einreichen, um international wahrgenommen zu werden. Das haben wir immer bedauert, denn es zeichnete sich ab, dass das Medium Video gerade für Dokumentarfilmer*innen immer bedeutender wurde, vor allen Dingen wegen der geringen Materialkosten beim Drehen. Als es dann möglich wurde, am digitalen Schnittplatz zu schneiden, haben wir sofort darauf bestanden, dass die Festivals auch Videokopien akzeptieren sollten. Während andere Festivals, z.B. das Festival in Leipzig, mit dem neuen Medium haderten, war das DOK.fest München sehr aufgeschlossen. Allerdings haperte es noch an der Farbkorrektur, das war Ende der 1990er Jahre noch nicht allzu verbreitet und vor allen Dingen für Dokumentarfilme oft unerschwinglich. Wir als B.O.A. Videofilmkunst haben schnell erkannt, welche Unterstützung wir den Dokumentarfilmer*innen bieten können und haben bereits damals dem Finishing von Dokumentarfilmen große Bedeutung beigemessen. Dafür wurde uns im Jahre 1999, beim 14. Internationalen Dokumentarfilm-Festival München, von der Jury aus Christian Bauer, Michael Seidel und Thomas Hausner ein Sonderpreis verliehen, auf den wir heute noch stolz sind. Begründung der Jury: „Bei vielen der nominierten Dokumentarfilme aus Bayern zeichnet für die Postproduktion und Bildbearbeitung die Firma B.O.A. Videofilmkunst von Peider A. Defilla verantwortlich – auch für die drei Preisträger. Die Kreativität der Mitarbeiter und das Engagement des Firmeninhabers verleiht den Filmen eine professionelle Qualität, die beweist, dass der Dokumentarfilm auch im Erscheinungsbild nicht hinter dem Spielfilm zurückstehen muss.“