Die Kurator*innen der Retrospektive 2023

DOK.network Africa

Namhafte Kurator*innen aus West-, Ost- und dem südlichen Afrika, mit denen das DOK.fest zum Teil eine lange freundschaftliche Zusammenarbeit verbindet, haben sich für die diesjährige Retrospektive bereit erklärt, aus den letzten sechs Jahrzehnten jeweils einen Film auszuwählen.

In den kurzweiligen Video-Statements erklären die Kurator*innen, warum ihre Wahl auf welchen Film gefallen ist:

Die Kurator*innen im Einzelnen

Claire Diao
ist eine französisch-burkinabèische Filmkritikerin und Filmverleiherin. Sie gründete 2013 das Kurzfilmprogramm Quartiers Lointains, war 2015 Mitbegründerin des panafrikanischen Filmkritikmagazins AWOTELE und ist seit 2016 Geschäftsführerin des panafrikanischen Filmverleihs Sudu Connexion. 2018 erhielt Diao die Beaumarchais-Medaille der Französischen Gesellschaft der Dramaturg*innen und Komponist*innen für ihren Essay "Double Vague, le nouveau souffle du cinéma français" (Au Diable Vauvert, Hrsg. 2017). Als TV-Moderatorin arbeitete sie für Canal+ International und France O und als Kolumnistin für Canal+ und TV5 Monde. Claire Diao ist Mitglied der African Film Critic Federation, der Burkinabè Film Critic Organisation und arbeitet mit dem Clermont-Ferrand International Short Film Festival und Durban Talents in Südafrika zusammen. Sie war Mitglied des offiziellen Auswahlkomitees der Cannes Directors' Fortnight (2018-2022), des FESPACO-Auswahlkomitees (2022) und ist seit 2023 Mitglied des Programmteams des Lincoln Center.
Außerdem ist Claire Diao Autorin des diesjährigen DOK.network Essays "I myself am the sun".
Sie war außerdem als Teilnehmerin beteiligt an der African Encounters Podiumsdiskussion am 06. Mai in der HFF München zum Thema "Honouring the past to inspire the future".

 

Judy Kibinge 
ist eine renommierte Filmemacherin und ehemalige Kreativdirektorin bei McCann Erickson. Ihre Filme haben zu einer zeitgenössischen Welle des kenianischen Kinos beigetragen, darunter romantische Komödien wie Dangerous Affair und Project Daddy sowie sozialkritische Filme wie Killer Necklace und Something Necessary. 2013 gründete sie DOCUBOX, den ersten einheimischen Fonds für unabhängige Filmemacher*innen in Subsahara-Afrika, der Dokumentar- und Kurzspielfilme durch Vorführungen, Stipendien und Labore unterstützt. Judy Kibinge ist Mitglied der Academy of Motion Pictures & Sciences und gehört dem Exekutivausschuss der Dokumentarfilmbranche an. Bei den Kenyan Women in Film Awards 2021 wurde sie zur einflussreichsten Frau in der Filmbranche gewählt und erhielt eine Belobigung des Staatsoberhaupts für ihren Beitrag zur Filmindustrie. Judy Kibinge arbeitet zusammen mit Mudamba Mudamba beim DOCUBOX Film Fonds in Nairobi, Kenia.

Mudamba Mudamba 
begann als Theaterschauspieler, Regisseur, Produzent und Verwalter am Theater und wechselte später zur Filmverwaltung. Er ist ausgebildeter Buchhalter, verließ diesen Beruf jedoch, um seiner Leidenschaft für Theater und Film zu folgen.
Er ist ehemaliger Schatzmeister der Kenya Film & Television Professionals Association und derzeit Mitglied der Creative Economy Working Group CEWG und des East African Screen Collective. Er war als ausführender Produzent an mehreren fertiggestellten DOCUBOX-Dokumentationen wie THE LETTER, NEW MOON und I AM SAMUEL beteiligt.
Durch DOCUBOX hofft Mudamba, zum transformativen Wachstum der ostafrikanischen Filmindustrie und zum Aufbau einer starken Infrastruktur für Postproduktion und Filmvertrieb beizutragen, um die Nachhaltigkeit der Branche zu gewährleisten. Mudamba Mudamba leitet zusammen mit Judy Kibinge den DOCUBOX Film Fonds in Nairobi, Kenia.

Mohamed Said Ouma
ist ein erfahrener Filmemacher, begeisterter Kulturveranstalter und Festivalmanager. Derzeit ist er als Exekutivdirektor von DocA, Documentary Africa, tätig. Von 2004 bis 2015 fungierte er als Festivalmanager für das Internationale Filmfestival von Afrika und den afrikanischen Inseln (FIFAI), wo er die Unterstützung des Festivals durch die Stadtverwaltung von Le Port-Réunion und den nationalen Filmverband (CNC) koordinierte. Er ist unter anderem für seinen Film RED CARD aus dem Jahr 2020 bekannt.

Alex Moussa Sawadogo
hat Kunstgeschichte in Ouagadougou und Kultur und Medienmanagement in Hamburg studiert und sich dabei auf Tanz und Film spezialisiert. Mitarbeit in zahlreichen Kultureinrichtungen in Burkina Faso. Nach seinem Umzug nach Berlin war er 2005 als Presse- und Kulturbeauftragter der Botschaft von Burkina Faso in Berlin tätig. Er konzipierte und kuratierte die Tanzfestivals „Border Border Express“ (2011), „Moussokouma“ (2013) und „Schlaflose Nächte“ (2016) im Theater HAU Hebbel am Ufer in Berlin. 2012–2015 war Sawadogo als künstlerischer Berater für das Programm „Open Doors“ beim Festival del Film Locarno tätig. Für das Festival „Theater der Welt“ in Mannheim konzipierte er 2014 mit ITI Deutschland das Symposium „Africa Archive – Africa Future“. Seit 2007 ist Sawadogo künstlerischer Leiter des Filmfestivals AFRIKAMERA in Berlin und seit 2016 auch des Ouaga Film Lab in Burkina Faso. Er ist zudem Fondsmanager des Anfang 2018 gegründeten Fonds Jeune Création Francophone. 2021hat er die künstlerische Leitung des FESAPCO, Festival panafricain du cinéma et de la télévision de Ouagadougou, übernommen. 

Mandisa Zitha
hat einen BA in Film- und Medienwissenschaften mit Schwerpunkt Dokumentarfilm. Sie ist Botschafterin der südafrikanischen Filmindustrie und gehörte 2011 zu den "Top 100 Women for the Arts and Culture Sector" des Guardian und hielt Vorträge auf verschiedenen internationalen Dokumentarfilmfestivals, etwa auf dem IDFA, Thessaloniki. Im Jahr 2020 erhielt sie den Mbokodo Award 2020 für „Frauen in den Medien“. In ihrer derzeitigen Rolle als Festivaldirektorin baut Zitha weltweite Partnerschaften für das Encounters-Festival auf und engagiert sich für die Entwicklung junger Talente in der Dokumentarfilmbranche. Außerdem war Mandisa Zitha beteiligt an der African Encounters Podiumsdiskussion am 06. Mai in der HFF München zum Thema "Honouring the past to inspire the future".

 

  • Alle Informationen und den Video-Mitschnitt zur Paneldiscussion am 06. Mai um 19.30 Uhr in der HFF finden Sie hier.