Marc-André Schmachtel, Goethe-Institut

Meinen ersten Kontakt mit dem DOK.fest München hatte ich während meiner Zeit als Leiter des Goethe-Instituts in Nigeria. Anfang 2012 traf ich Daniel Sponsel in Berlin, er war sehr daran interessiert, die internationalen Kontakte vom DOK.fest, insbesondere nach Afrika, auszubauen. Gemeinsam mit der AG Dok und der Produzentin Bärbel Mauch hatten wir damals ein regelmäßiges Programm mit deutschen Dokumentarfilmemacher*innen in Lagos präsentiert, Partner vor Ort war das junge Dokumentarfilmfestival iRepresent International Documentary Film Festival. Von lokaler Seite gab es eine große Offenheit für weitere Formate und so kam eines zum anderen. 2013 besuchte uns Barbara Off als neue Projektmanagerin in München zum ersten Mal und in der Folge entwickelte sich ein enges Verhältnis zwischen beiden Festivals. Filme wurden gegenseitig präsentiert, es gab Besuche der Festival-Programmer bei beiden Festivals, gemeinsame Panels wurden organisiert, sogar ein Koproduktionsforum fand statt. Wichtig war immer der direkte persönliche Austausch, zum einen mit den Fimemacher*innen, die die Festivals besuchten, als auch mit dem Publikum. So entstand ein gegenseitiges Vertrauen und Verständnis, obgleich die Bedingungen natürlich sehr unterschiedlich waren. Was beide vereinte war die Begeisterung für den Dokumentarfilm und die Freude am Diskutieren; ich erinnere mich an die Vorführung von Matti Bauers Film STILL, in dem es um eine junge Almbäuerin geht. Obwohl es auf den ersten Blick keinen Zusammenhang mit afrikanischen Themen gab, fand doch einen intensiven Austausch mit dem Publikum über die Rolle der Tradition und den Wechsel der Generationen im dörflichen Raum statt. Das waren Themen, mit denen sich das Publikum identifizieren konnte. Und so kann ich sagen, dass die Zusammenarbeit dieser beiden Festivals mit dem Goethe-Institut Nigeria eine schöne Erfolgsgeschichte geworden ist.