Jan Rofekamp, Films Transit
Während meiner Laufbahn als internationaler Vertriebsagent für Dokumentarfilme war und ist das DOK.fest München im Festivalkalender immer ganz oben auf meiner Liste und daher wichtig für die internationale Veröffentlichung eines Dokumentarfilms. Deutschland ist und war schon immer ein wichtiges Land in der Dokumentarfilmwelt (Produktion, Finanzierung, Sender). Aber das Festival bietet auch eine Plattform, um neue Projekte zu diskutieren und zu entwickeln. Letztes Jahr war ich mit einem Filmemacher (mit einem guten internationalen Projekt!) beim Festival auf der Suche nach deutschen Produktionspartner*innen, und bei einem Glas Wein machten wir Bekanntschaft mit einem hiesigen Produzenten, und nicht einmal ein Jahr später sind wir in Produktion mit erheblicher deutscher Beteiligung. Es gibt einen klaren Vorteil bei Veranstaltungen, die ein wenig kleiner und nicht so verrückt und geschäftig sind wie die in Berlin und Cannes ... man hat Zeit für ein Gespräch und einen Kaffee/Bier/Wein ... und man weiß nie, was als nächstes passiert. Veranstaltungen wie das DOK.fest München bieten die Möglichkeit, interessante nationale Dokumentarfilmer*innen zu treffen, die nicht zu den großen internationalen Veranstaltungen gehen würden. Ein denkwürdiger ‚Pickup‘ für meine Vertriebsgesellschaft, der mir in den Sinn kommt, war 2005 der schöne Film über J.J. Cale TO TULSA AND BACK des Münchner Produzenten Jörg Bundschuh.