MANUFACTURED LANDSCAPES

Riesige Industrieanlagen, kilometerlange Fließbänder, monströse Staudammprojekte und wuchernde Straßennetze: bevorzugte Motive des Fotografen Edward Burtynsky. Regisseurin Jennifer Baichwal begleitet ihn auf seiner Reise durch das China im Zeitalter einer auf Effizienz reduzierten Ökonomie. Burtynskys Aufnahmen stellen die Frage nach dem Verhältnis von Ästhetik und Ethik, stimulieren Auge und Bewusstsein gleichermaßen. Für ihn sind seine Arbeiten Metaphern des Dilemmas der modernen Existenz, eine Reflexion des Widersprüchlichen. Monumentale Schönheit, opulent ausufernde Zerstörung und deren soziale Konsequenzen: Natur tritt als kulturelle Spielmasse in das Blickfeld des Betrachters. Doch Burtynsky liefert nur die analytische Methode, er verurteilt nicht, sondern beschreibt eine Phänomenologie der Veränderung und damit zugleich die Zeichensysteme globaler Vernetzung. Überraschende Bilder aus einer Ära ungebremsten Fortschrittsglaubens, Konturen von Menschenhand geformter Räume und Alpträume. Landschaftsfotografie im 21. Jahrhundert. Bester Kanadischer Dokumentarfilm 2006!