DEN FRIEDEN IN DER HAND. DAS HOLZKIRCHNER WALLFAHRTSGELÜBDE
Deutschland 2003 – Regie: Joseph Vilsmaier und Marcus H. Rosenmüller – Originalfassung: Deutsch – Länge: 43:35 min.
Ein Film über das niederbayerische Dorf Holzkirchen und seine alljährliche Pfingstwahllfahrt auf den Bogenberg. Einmal im Jahr, zu Pfingsten, bricht die Dorfgemeinde zu einer ungewöhnlichen Wallfahrt auf - der "Wallfahrt zum Bogenberg" - und lässt damit ein 500 Jahre altes Gelübde wieder aufleben: Mit einer 13 Meter langen und einen Zentner schweren Kerze zieht sie zum 75 km entfernten Bogenberg. Vom Fuß des Berges an darf die Kerze nur, so fordert es der Brauch, aufrecht getragen werden. Hunderte von Menschen erwarten die Pilger, um mit anzusehen, wie ein Bursch nach dem anderen "die lange Stang" den Bogenberg hoch balanciert.
Aus welchem Holz sind die Holzkirchner geschnitzt, dass sie sich den Strapazen der Wallfahrt unterziehen? Der Film nähert sich der Wallfahrt und ihren Teilnehmern: vom 11-jährigen Wallfahrtsnovizen, über die Kerzenträger und den Vorbeter, bis hin zum Wallfahrtsleiter.
Die Wallfahrt schlägt das ganze Dorf, Christen wie Nicht-Christen, in ihren Bann. Wer einmal dabei war, kann nicht mehr davon lassen. Gehen, Beten, Nachdenken - das starke Gemeinschaftserlebnis trägt übers Jahr.
Ein Beitrag aus der Samstagabend-Reihe "Irgendwo in Bayern", die mit neuen reizvollen Erzählformen die klassischen Mittel der Reportage und die Möglichkeiten des künstlerischen Dokumentarfilms geschickt verbindet.
Josef Vilsmaier, geb. 1939 in München. 1953-1961 Ausbildung in den kameratechnischen Abteilungen bei ARRI, im Studiobetrieb und im Kopierwerk. Gleichzeitig Studium der Musik mit Schwerpunkt Klavier am Münchner Konservatorium. 1961 wurde er bei der Bavaria Film Kameraassistent, ab 1972 arbeitete er als Kameramann.
Marcus H. Rosenmüller, geb. 19nn in XX. Studium an der an der HFF München - Abteilung Film/Fernsehspiel Abschluss 2003 [mit welchem Film?]. Neben seiner Arbeit am Theater "Der Heiratsantrag" (2003) realisierte er zusammen mit Joseph Vilsmaier den Dokumentarfilm "Den Frieden in der Hand" für die BR-Reihe "Irgendwo in Bayern" und drehte in Zusammenarbeit mit ARTE und dem BR den Kurzfilm "Cést la vie" (2003). Derzeit schreibt er das Drehbuch für seinen ersten Kinofilm "Der Alpenrebell" , das vom FFF-Bayern gefördert wird. Sein preisgekrönter Film "Kümmel und Korn" erhielt das Prädikat "besonders wertvoll" und wurde zum "Film des Monats Juli 2001" der Filmbewertungsstelle Wiesbaden gewählt.
Filme (Auswahl) Joseph Vilsmaier 1988 Herbstmilch, 1992 Stalingrad, 1997 Comedian Harmonists. Marcus H. Rosenmüller 1998 Nur Schreiner machen Frauen glücklich, 2000 Kümmel und Korn, 2001 Hotel Deepa. Gemeinsam 2003 Den Frieden in der Hand.
Kamera: Erich Hammerl. Ton: Tim Höfer. Schnitt: Elke Dierbach. Musik: Giger, Eibl, Schneider, Trovesi, Rußmann, Wiedemann. Produktion: Bayerisches Fernsehen, Sonderprojekte Kultur. Produzent*in: Wolfgang Preuss.

