GANZ GROSSES KINO?

Konferenz zur Zukunft des deutschen Kinodokumentarfilms

Die Dokumentarfilmbranche steckt in einer paradoxen Situation: Einerseits erfreut sich das Genre beim Publikum so großer Beliebtheit wie nie, andererseits gestalten sich die Produktionsbedingungen heute schwieriger denn je. Dahinter stehen niedrige Produktions- und auch Marketing-Budgets. Die Konferenz GANZ GROSSES KINO? setzt den Impuls für eine gemeinsame Strategie zur nachhaltigen Stärkung der Dokumentarfilmbranche. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Auswertungsstrategien für den Dokumentarfilm im Kino, im TV und über VOD. Dafür kommen namhafte Branchenverterter.innen auf dem DOK.fest zusammen, um über drängende Herausforderungen zu sprechen und Visionen für das Genre Dokumentarfilm zu entwerfen.
Am Abend des Konferenz-Tages findet die Verleihung des FairFilmAward Non-Fiction und des VFF Dokumentarfilm-Produktionspreises statt.

PROGRAMMÜBERSICHT

Die Diskussionen und Gespräche zum Nachhören

Begüßung und Keynotes
14.0014.30 Uhr

Speaker: Arne Birkenstock (Deutsche Filmakademie), Prof. Karin Jurschick (HFF, Abteilung Dokumentarfilm), Daniel Sponsel (DOK.fest)

Die Ökonomie der Aufmerksamkeit – Keynote von Festivalleiter Daniel Sponsel
Wie lassen sich Dokumentarfilme in Zeiten der Marktüberflutung von digitalem Bewegtbild finanzieren? Der Festivalleiter Daniel Sponsel über den Unterschied von Musik- und Filmbranche, die "All you can eat"-Mentalität im Netz und das Kino als ureigenen Ort der Filmkultur. Weiterlesen


Wir sind die Kanarienvögel der Filmbranche – Keynote von Arne Birkenstock

Was der Dokumentarfilm aktuell erlebt, das droht auch dem Spielfilm. Der Filmemacher, Produzent und Filmakademie-Vorstand Arne Birkenstock sieht die Dokumentarfilmschaffenden in der Rolle der Warnenden. Finden Sie hier seine Keynote bei CINEARTE zum Nachlesen. Weiterlesen


Faire Gagen für Buch und Regie im Kinodokumentarfilm
14.3014.45 Uhr

Während der Preisverleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises des SWR im vergangenen Jahr in Stuttgart, wurde auf der Bühne eine Gagenstatistik der 13 nominierten Filme vorgestellt. Als Konsequenz daraus ist in der Kooperation zwischen der AG DOK und dem BVR Regie, die Initiative FAIRE GAGEN entstanden.

Moderation: Jörg Langer (Langer Media Consulting)
Gäste: David Bernet (AG DOK), Stefan Eberlein (BVR)


Diskussion: Dokumentarfilme gehören ins Kino!
14.4515.15 Uhr

Das Kino ist der ureigene Ort der Filmkultur, große Bilder, wuchtiger Sound und das empathische Gemeinschaftserlebnis inklusive. Im Jahr 2017 starteten über 130 Dokumentarfilme in Deutschland im Kino, so viele wie nie zuvor. Allein die Gesamtzahl der Zuschauer.innen sinkt zunehmend, nicht nur bei Dokumentarfilmen – was nun?

Moderation: Daniel Sponsel (DOK.fest)
Gäste: Joachim Kühn (Real Fiction), Christian Bräuer (Yorck Kinos)


Diskussion: Streamingdienste der erfolgreiche Weg zum Publikum!
15.1515.45 Uhr

Zahlreiche Streamingplattformen bieten ihr Programm im Netz an, darunter finden sich auch hochwertige Dokumentarfilme. Das Programm ist weltweit abrufbar, allein wie wird der Dokumentarfilm hier sichtbar? Und die noch viel wichtigere Frage: Wird im Netz genug Geld verdient um Dokumentarfilme auch in Zukunft zu produzieren?

Moderation: Daniel Sponsel (DOK.fest)
Gäste: Cay Wesnigk (AG DOK), Matthias Helwig (Breitwand Kinos)

Gespräch: Welches Filmfördergesetz braucht der Kinodokumentarfilm?
16.15 - 16.45 Uhr

Für besondere Maßnahmen zur Präsentation des Kurzfilms oder des Kinderfilms im Kino gibt es im Filmförderungsgesetz einen besonderen Paragraphen – für Dokumentarfilme ist Derartiges nicht vorgesehen. Und Projektförderung sollen künftig nur noch Filme erhalten, wenn sie mit einem Gesamtbudget von 500.000 Euro entstehen und mindestens 50.000 Zuschauer erwarten lassen. Wenn der Dokumentarfilm für eine vielfältige Kino-Kultur wirklich so wichtig ist, wie es Kulturpolitiker immer wieder betonen, müsste seine Förderung eigentlich anders aussehen. Aber wie?

Moderation: Thomas Frickel (AG DOK)
Gast: Christine Berg (FFA), Dr. Lisa Giehl (FFF Bayern)


Braucht der Dokumentarfilm das Fernsehen?
16.4517.15 Uhr

Der Dokumentarfilm ist in der DNA des öffentlich-rechtlichen Sender eingeschrieben – heißt es. Dabei wird die Beteiligung der Sender am Produktionsetat geringer. Wie kann dabei der Qualitätsstandart gesichert werden? Private und Pay TV Anbieter setzen konsequent auf Stoffe mit großer Reichweite und agieren damit erfolgreich.

Moderation: Arne Birkenstock (Deutsche Filmakademie)
Gäste: Dr. Andreas Weinek (History Channel), Carlos Gerstenhauer (BR)

 


Was gibt der Dokumentarfilm der Demokratie?
17.1517.45 Uhr

Durch die digitalen technischen Möglichkeiten werden fiktionale Filme zunehmend fantastischer. In Zeiten von sogenannten Fake News und einer diversen Medienlandschaft, bieten Dokumentarfilme eine Art Kompass mit konkreten Bezügen zur gesellschaftlichen Wirklichkeit und werden zunehmend wichtiger und populärer.

Moderation: Jörg Langer (Langer Media Consulting)
Gäste: Dr. Otmar Bernhard (CSU), Isabell Zacharias (SPD)

Zehn Stühle, eine Meinung. Und jetzt? Resümee
18.1518.45 Uhr

Moderation: Daniel Sponsel (DOK.fest)
Gäste: Cay Wesnigk (AG DOK), Stefan Eberlein (BVR), Jörg Langer (LANGER MEDIA consulting)


Kostenlose Tickets können hier gebucht werden. 



Eine Kooperation mit 

Ermöglicht durch

 

  • Donnerstag
    03.05.2018
  • 14:00
  • HFF - Audimax
Matthias Helwig
Leiter Fünf-Seen-Filmfestival, Starnberg und Umgebung

Studium an der HFF München, seit 1986 Betreiber der „Breitwand“-Programmkinos in Starnberg, Schloss Seefeld und Herrsching mit weit über 100 Auszeichnungen für das herausragende Jahresfilm-, Dokumentarfilm- und Kinderfilmprogramm, 1997+2014 Bestes Kino Deutschlands, 2008 Tassilo-Preisträger der Süddeutschen Zeitung, 2009-2015 stellvertretender Vorstand der AG Kino-Gilde, Kino-Vertreter in der Drehbuch-Kommission der FFA und in der Verleihkommission des BKM, 2010  Kino-Champion in Deutschland, seit 2007 Leitung des Fünf-Seen-Filmfestivals (www.fsff.de), seit 2014 Leiter des Kinder- und Jugendfilmfests des Fünf Seen Filmfestivals

Thomas Frickel
Jury DOK.forum Preisverleihung VFF Dokumentarfilm Produktionspreis (Filmemacher)

Nach einem Studium der Germanistik, Publizistik und Soziologie in Mainz war Frickel mehrere Jahre lang freiberuflicher Journalist mit den Arbeitsschwerpunkten Kulturberichterstattung und historische Reportage. Seit 1968 arbeitet er im Filmbereich. Seit 1986 ist Frickel als Vorsitzender und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (des mitgliederstärksten Verbandes für den unabhängigen Film in Deutschland) in verschiedenen film- und kulturpolitischen Funktionen tätig – zum Beispiel im Verwaltungsrat und Präsidium der Filmförderungsanstalt FFA, in Verwaltungsrat der VG Bild-Kunst, als Delegierter der Wahrnehmungsberechtigten in der VG Wort, im Beirat der VFF und der Künstlersozialkasse etc. Mehrere Jahre lang war er Sprecher der Sektion Film/Medien des „Deutschen Kulturrats“. Außerdem war Frickel Mitbegründer und bis 1999 Vorstandsmitglied des Europäischen Dokumentarfilm-Netzwerks EDN. Er ist Autor, Regisseur und Produzent zahlreicher kurzer und programmfüllender Dokumentarfilme.

Christine Berg
Stellvertretender Vorstand FFA

Christine Berg ist seit dem 1. Februar 2012 stellvertretender Vorstand der Filmförderungsanstalt (FFA). In dieser Funktion verantwortet sie den gesamten Förderbereich der FFA. Zuvor war sie Projektleiterin des Deutschen Filmförderfonds (DFFF), der zum 1. Januar 2007 vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) eingeführt wurde und durch die FFA koordiniert wird. Davor war die gebürtige Hamburgerin u. a. Geschäftsführerin der Gesellschaft zur Förderung audiovisueller Werke in Schleswig-Holstein mbH (MSH) und Intendantin der Nordischen Filmtage Lübeck, Leiterin des Location-Büros der Filmförderung Hamburg sowie Aufnahmeleiterin bei verschiedenen Spielfilmproduktionen.

David Bernet
Autor und Regisseur (AG DOK)

David Bernet ist Mitglied der Deutschen Filmakademie und der AG DOK. Als Vorstandsmitglied der AG DOK engagiert er sich in der Filmpolitik, insbesondere für die Verbesserung der Honorar-Verhältnisse von AutorInnen und RegisseurInnen für dokumentarische Werke. Der Schweizer Autor und Regisseur lebt seit vielen Jahren in Deutschland und arbeitet auch als Dramaturg, Dozent und Produzent. Seine Filme wurden vielfach ausgezeichnet. Sein letzter Kino-Dokumentarfilm DEMOCRACY wurde u.a. mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis 2017 ausgezeichnet.

C.Cay Wesnigk
Regisseur, Autor, Produzent und Vorstand der OnlineFILM AG
  1. Regisseur, Autor, Produzent und Vorstand der OnlineFILM AG

    C. Cay Wesnigk studierte Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg.

    1987 gründete er die CCW Counter Clockwise Filmproduktion. Seitdem hat er mehrere Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilme geschrieben, inszeniert und produziert ( in wechselnden Funktionen). Einige der Filme Wesnigks wurden auf Festivals auf der ganzen Welt gezeigt und gewannen Preise ( Grimme Preis, Ernst Schneider Preis). Seit 2000 ist er im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm ( www.agdok.de) für Internet und neue Medien zuständig. Außerdem ist er im Verwaltungsrat der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst www.bild-kunst.de .

    Seit 2001 ist Wesnigk Vorstandsvorsitzender der Onlinefilm AG www.onlinefilm.org. einer Initiative von über 120 Filmemachern und Produzenten, um die digitale Verwertung ihrer Filme über eine gemeinsame Plattform selbst in die Hand zu nehmen. Das onlinefilm.org Projekt ist seit 2007 mit inzwischen ca. 3.000 Filmen von hunderten von Filmemachern und Produzenten aus ganz Europa online.

    Zusammen mit Volker Barth gründete er 2008 die AnthroMedia GbR, ein Unternehmen, das Dokumentationen zu Wissenschaft, Gesellschaft und Geschichte (www.anthro-media.com).  Gerade vollendet ist die Produktion  "SAZ - the Key of Trust" von Regisseur Stephan Talneau bei der Wesnigk als Produzent verantwortlich war.

Stefan Eberlein
Regisseur

Stefan Eberlein wurde 1967 in Süddeutschland geboren, war Assistent von Romuald Karmakar u.a. bei DER TOTMACHER. Heute arbeitet er als Produzent und Regisseur und hat ca. 30 Dokumentarfilme und Reportagen mit der Produktionsfirma “Filmbüro Süd” realisiert. Sein 90minütiger Dokumentarfilm PARCHIM INTERNATIONAL ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden, unter anderem dem Deutschen Regiepreis „Metropolis“. "VON SÄNGERN UND MÖRDERN" lief 2017 u.a. im Internationalen Programm beim Dokfest München.

Jörg Langer
Produzent, Langer Media

…schloss 1993 ein wirtschaftswissenschaftliches Studium als Master of Science in Economics ab.

...verfügt über 23 Jahre Berufserfahrung als Produzent und Herstellungsleiter von über 50 Dokumentationen, Reportagen, Features und Dokumentarfilmen. 

...war mehrere Jahre im TV-Weltvertrieb tätig. 

...ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm, des European Documentary Network und der Deutschen Filmakademie.

…konzipierte und organisierte 10 Jahre lang die Initiative „German Documentaries“, die Auslandsvertretung des deutschen Dokumentarfilms im Auftrag von German Films und der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm,

...war acht Jahre lang Mitglied des Bundesvorstandes der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm, 

…ist Lehrbeauftragter an der Beuth-Hochschule für Technik in Berlin für die Fächer Medienökonomie, Medienproduktion und Fernsehgeschichte.

 

Dr. Otmar Bernhard
Staatsminister a. D.

*1946 in München

Studium der Rechtswissenschaft in München und Promotion zum Dr. jur., Rechtsanwalt

Mitglied des Bayerischen Landtags seit 1990, Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Medien, Infrastruktur, Bau und Verkehr, Energie und Technologie; Mitglied im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks

November 2005 bis Oktober 2007 Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz

Oktober 2007 bis Oktober 2008 Bayerischer Staatsminister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz

1970 Eintritt in die CSU, Ehrenvorsitzender des CSU-Bezirksverbandes München, Vorsitzender des CSU- Bezirksverbandes München 2004-2011, Mitglied des Landesparteitags der CSU, seit Januar 2014 Vorsitzender der CSU-Filmkommission

Dr. Christian Bräuer
Geschäftsführer Yorck-Kino GmbH

Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann, studierte & promovierte er Politikwissenschaft an der FU Berlin & der Sorbonne in Paris.

Seit 2004 leitet er mit Heinrich-Georg Kloster die Yorck-Kino GmbH, seit 2007 ist er Geschäftsführer der Programmkino Ost GmbH in Dresden. Vorstandsvorsitzender der AG Kino-Gilde ist er seit 2009. Den Verband vertritt er auch im Verwaltungsrat der FFA, deren Präsidium er seit 2014 angehört. Er ist Vize-Präsident der CICAE sowie Generalsekretär von Europa Cinemas.

Karin Jurschick
Dept. IV, Documentary Film (HFF München)

Born 1959 in Essen, living and working in Munich and Berlin. Cultural editor. From 1990 director for public German TV. Lecturer at universities such as Cologne's Academy of Media Arts and the Universities of Bochum and Berlin. Since 2000 director and producer of full-length documentaries. Awards include: FIPRESCI, Berlinale Forum / ARTE-Dokumentarfilmpreis / Prix Regard Neuf, Visions du Réel / ADOLF GRIMME AWARD / First Documentary Award, HOT DOCS, Toronto. Since October 2017 professor for documentary film at the University for Film and Television (HFF) Munich.

Arne Birkenstock
Autor, Regisseur und Produzent

Mehrfach ausgezeichneter Regisseur von Filmen wie “Beltracchi – Die Kunst der Fälschung”. Mitglied mehrerer Förderjurys und im Vorstand der Deutschen Filmakademie. Mit Fruitmarket produzierte er u.a. “Das Kongo Tribunal” (M. Rau), “Die Nacht der Nächte” (Y. Samdereli), “A Home in Hollywood” (U. Gaulke) und “Mamacita” (JP Torrescano). Aktuell in Produktion sind “Century of Women” (U. Gaulke), “Pol Pot Dancing” (E. Sánchez Lansch),“Beer” (F. Moser) und “Kids Fight” (S. Tareen & T. Hessen Schei).

Dr. Lisa Giehl
Förderreferentin FFF

Dr. Lisa Giehl ist seit 2009 Förderreferentin beim FFF Bayern in unterschiedlichen Förderbereichen. Aktuell ist sie für die Bereiche Produktionsförderung Kinofilm (Low Budget) sowie die Nachwuchsförderung zuständig. Sie ist Absolventin der HFF München (Abteilung V, Produktion und Medienwirtschaft). Dort promovierte sie auch über das deutsche Filmfördersystem. Ihre Doktorarbeit mit dem Titel „Kulturelles Kapital: Filmförderung in Deutschland“ wurde Anfang 2017 publiziert.