DOK.deutsch Wettbewerb
24 STUNDEN
Österreich 2024 – Regie: Harald Friedl – OmeU – Länge: 100 min.
„Und wie lange wirst du bleiben?“ – „Ich weiß es wirklich nicht, Papa. Wenn ich merke, ich bin erschöpft, komme ich zurück.“ Die Rumänin Sadina ist als 24-Stunden-Pflegekraft im Einsatz. Monatelang kümmert sie sich routiniert und charmant um die demente Österreicherin Elisabeth, ohne einen Tag Pause, ohne einen anderen direkten Kontakt. Demos für bessere Bedingungen in der Pflege kann sie nur am Bildschirm verfolgen. Kurze Momente der Entspannung bieten instabile Online-Calls nach Hause und das Rückenmassagegerät. Konsequent im Direct Cinema-Stil gedreht, wird in ruhigen, präzisen Einstellungen der zehrende Alltag beinahe physisch erfahrbar. Eine filmische Verbeugung vor den Frauen, die pflegen, und ein beklemmendes Dokument ihrer Ausbeutung. Ysabel Fantou
Biografie
Der gebürtige Steyrer Harald Friedl studierte zunächst Germanistik und Anglistik. Er absolvierte seinen Zivildienst bei der Lebenshilfe in Wals. Er arbeitet als Filmemacher, Schriftsteller und Musiker und schrieb unter anderem die erste deutschsprachige Jazzoper.
Filmografie (Auswahl)
BROT, AT/DE 2020, 88 Min.
WHAT HAPPINESS IS, AT 2012, 88 Min.
Nominiert für den DOK.deutsch Wettbewerb
Intensive Geschichten und Ungewöhnliches vor der eigenen Haustür: Der Wettbewerb präsentiert Filme, die sich mit Menschen und Themen im deutschsprachigen Raum auseinandersetzen. Der VIKTOR DOK.deutsch Wettbewerb ist mit 7.500 Euro dotiert. Der Preisstifter ist Sky.
Keine Jugendfreigabe
Englischer/Originaltitel: 24 HOURS. Autor*in: Harald Friedl. Kamera: Helmut Wimmer. Ton: Tong Zhang. Schnitt: Philipp Mayer. Produktion: Mischief Films. Produzent*in: Ralph Wieser.