„Die Flutlichter sind an im Winter. Das Herz hüpft. Gleich Fußballspielen. Dann siehst du die ersten Jungs schon auf dem Platz. Eigentlich möchte ich jedesmal lauf rufen: Eh Pulmon!“ 1993 formierte sich die Amateurfußballmannschaft „Pulmon Negro“ (Schwarze Lunge) aus einer Gruppe Hausbesetzer aus Friedrichshain. Ihr Hauptanliegen war es, ein nettes Team zu sein und fair mit dem Gegner umzugehen. Bis heute spielen die „antirassistischen und antiimperialistischen Amateure“ mit einem breiten Spektrum an Spielstilen zusammen Fußball. Sie sind ein bunter, heterogener Haufen – eine sympathische Kreuzberger Mischung aus Testosteron. Ein Dokumentarspiel, das Spaß macht. Ina Borrmann


„Details, die so klein sind, dass Du sie jetzt noch nicht verstehen kannst“, erzählt uns eine italienische Schlagersängerin zu Beginn des Films. Unter diesem Motto macht sich Regisseur Mateo Sanders zu seinem Vater auf, um ihn zu seinem Leben, zu seinen Erinnerungen zu befragen. 33’ 66° ist ein zarter Film über die Annäherung zweier Männer, der den Prozess des Erinnerns selbst zu seinem Thema macht. Und wenn Vater und Sohn nach einer Reise über Innsbruck schließlich in Italien landen, dann fallen alle Puzzleteile an ihren Platz. Es sind die kleinen Dinge, so heißt es im Schlager weiter, die bestimmen, wer wir sind. Eine wunderbar gefilmte, souverän erzählte Hommage an die Generation der Eltern, deren Erinnerungen so flüchtig wie kostbar sind. Jan Sebening