MOBUTU, ROI DU ZAÏRE

Ausnahme-Karriere eines Despoten. Joseph-Désiré Mobutu kann sich 1965 mit Hilfe ausländischer Geheimdienste an die Macht putschen. Erst nach über 30 Jahren skrupelloser Gewaltherrschaft in Zaire - ehemals Belgisch-Kongo - und brutaler Unterdrückung der Opposition lassen ihn seine Freunde im Westen fallen. Als er 1997 krebskrank ins Exil flüchtet, zählt er mit einem Vermögen von vier Milliarden Dollar zu den reichsten Männern der Welt. Stets gab sich Mobutu als der große Friedensbringer: Um ein Land zu stabilisieren, müssen Herrscher auch Gewalt gegen das eigene Volk anwenden dürfen, erklärte er in Anlehnung an Machiavelli. 1972 ändert er seinen Namen in Mobutu Sese Seko Nkuku wa za Banga: "Allmächtiger Krieger, der, aufgrund seiner Ausdauer und seines Siegeswillens, flammenden Schrittes von Sieg zu Sieg schreitet". Wie gelang es dem Tyrannen mit der Leopardenmütze über drei Jahrzehnte an der Macht zu bleiben? Thierry Michels Film entstand nach langjährigen Recherchen und zahlreichen Gesprächen mit Menschen, die Mobutu in Afrika, Europa und den USA aus der Nähe erlebten. Der selbst ernannte König von Zaire: Ein dunkles Kapitel Postkolonialismus in Afrika.

Siehe auch Congo River im Wettbewerb 2006