Z32

Rache, militärische Logik, Kriegsverbrechen – dann der Schock, die Verarbeitung, gar ein Vergeben und Vergessen? Ein ehemaliger israelischer Elitesoldat, der an einer Vergeltungsaktion im Westjordanland teilnahm. Nachdem sechs israelische Soldaten erschossen worden waren, töteten er und sein Kommando mehrere Palästinenser. Heute engagiert er sich, wie der Regisseur selbst, bei der Organisation "Shovrim Shtika" (Das Schweigen brechen). Z32 ist die Archivnummer, unter der die Zeugenaussage des Protagonisten registriert ist. Der will vor der Kamera sprechen, aber sein Gesicht nicht zeigen - aus Scham und aus Angst vor Rache der Palästinenser. Mograbi macht das Problem und die eigene Betroffenheit zum Thema: Wie dreht man einen Film über einen Mann, dem man nicht in die Augen sehen kann, wenn er davon spricht, dass er auf einen Menschen feuerte? Schließlich kreieren Spezialisten digitale Masken für ihn und seine Freundin, die ihm ehrlich und offensiv Fragen stellt und keine einfachen Antworten akzeptiert. Mograbi selbst äußert seine Selbstzweifel in ironisch gebrochenen Liedern, und legt Wert darauf: "Ein Film ist ein Kunstwerk, keine politische Tat."

Non Fiction/Documentary Prize, Gijon International Film Festival 2008