WITTSTOCK, WITTSTOCK
D 1997 – Regie: Volker Koepp – Originalfassung: Deutsch – Länge: 119 min.
Deutschland revisited. Mitte der 70er Jahre dreht Volker Koepp erstmals in der märkischen Stadt Wittstock in der damaligen DDR - einem neu geschaffenem Zentrum der Textilindustrie Ost. Drei junge Frauen geben ihm Auskunft über ihre Arbeit und ihre Zukunftspläne. In den Folgejahren besucht er sie immer wieder und verfolgt die Veränderungen in ihren Lebensentwürfen. Nach der Wende 1989/90 wird die Trikotagenfabrik abgewickelt. Sozialismus, Kapitalismus, Pragmatismus: die drei sind zum ersten Mal arbeitlos und müssen sich neu orientieren. Elsbeth gerät ins Karussell der ABM-Jobs und Umschulungsprogramme, Renate arbeitet bald als Zimmermädchen in einem Hotel. Edith, die als junges Mädchen immer in Wittstock bleiben wollte, nimmt einen Job in Süddeutschland an - das Leben verläuft eben nicht in geordneten Bahnen. Eine Langzeitbeobachtung über zwei Jahrzehnte: Brüche in Biographien, Szenen aus einer Kleinstadt und die großen Umbrüche eines Landes. Deutsche Geschichte und drei starke Frauen - ein schöner Film.
„Ich habe die Auffassung, dass durch die Art von Arbeit, die wir machen, Dokumente im eigentlichen Sinne des Wortes entstehen sollen. Dokumentarfilme als Dokumente.“ Volker Koepp
Preis: Bester deutscher Dokumentarfilm, Duisburg 1997
VOLKER KOEPP, geb. 1944 in Stettin. Ausbildung zum Maschinenschlosser. Von 1963-65 Studium an der Technischen Universität Dresden, von 1966-69 an der Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg. Bis 1991 Regisseur und Autor im DEFA-Studio für Dokumentarfilme. Seither Arbeiten als freischaffender Regisseur.
Filme (Auswahl) 1971 Schuldner, 1972 Grüße aus Sarmatien, 1973 Gustav J., 1974 Slatan Dudow, 1974 Mädchen in Wittstock, 1976 Das weite Feld, 1976 Wieder in Wittstock, 1977 Hütes-Film, 1978 Wittstock III, 1979: Tag für Tag, 1980: Haus und Hof. 1981, Leben und Weben, 983/85 Afghanistan, 1983 Erinnerung an eine Reise, 1984 Leben in Wittstock, 1985 An der Unstrut, 1986 Die F96, 1987 Feuerland, 1988/89 Märkische Ziegel, 1989/90 Arkona-Rethra-Vineta, 1990 Märkische Heide, Märkischer Sand, 1991 Märkische Gesellschaft, 1992 Neues in Wittstock, 1992 Sammelsurium - Ein Ostelbischer Kulturfilm, 1993 Die Wismut, 1995 Kalte Heimat, 1996 Fremde Ufer, 1997 Wittstock, Wittstock (DOK.FEST???), 1998 Die Gilge, 1999 Herr Zwilling und Frau Zuckermann (DOK.FEST 1999), 2001 Kurische Nehrung, 2001 Uckermark, 2003 Frankfurter Tor, 2004 Dieses Jahr in Czernowitz, 2005 Schattenland - Reise nach Masuren, 2005 Pommerland
Autor*in: Volker Koepp. Kamera: Christian Lehmann. Ton: Uwe Haussig. Schnitt: Angelika Arnold. Produktion: Kruschke Film- und Videoproduktion. Produzent*in: Herbert Kruschke. Weitere Produzent*innen: BR (Hubert von Spreti, Oskar Holl) SFB (Barbara Frankenstein) ORB (Birgit Maehler) in Kooperation mit Verleih der Filmemacher. Vertrieb: Progress Filmverleih GmbH.

