WIR HABEN VERGESSEN ZURÜCKZUKEHREN
Deutschland 2001 – Regie: Fatih Akin – Originalfassung: Deutsch – Länge: 60 min.
Für die Reihe Denk' ich an Deutschland, auf Initiative des Bayerischen Rundfunks und des WDR entstanden, dokumentierten heimische Regisseure wie Dominik Graf, Katja von Garnier, Doris Dörrie, Andreas Kleinert, Peter Lilienthal, Sherry Hormann, Fatih Akin - und soeben Michael Gutmann - ihre ganz persönliche Sicht auf ihr Land.
"Ich brauch' mein Hamburg". Spielfilmregisseur Fatih Akin (Berlinale-Sieger 2004 mit Gegen die Wand) gewährt einen sehr persönlichen Einblick in das Leben einer deutsch-türkischen Familie und nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise von Hamburg Altona über Istanbul, nach Filyos, ein kleines Fischerdorf am Schwarzen Meer, von wo sein Vater 1965 loszog, um ein neues Leben als Gastarbeiter in Deutschland zu beginnen. Zunächst ging Akins Vater allein, zwei Jahre später holte er die Mutter nach, fünf Jahre später wurde Sohn Fatih in der fremden Heimat geboren. Eigentlich wollte die Familie ja nur ein paar Jahre bleiben - inzwischen sind fast 40 Jahre vergangen und der Vater arbeitet noch immer für denselben Arbeitgeber. Die Mutter ist heute Grundschullehrerin.
Akin besucht auf seiner Reise viele Familienmitglieder, die sehr unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen haben. Einige kehrten nach einiger Zeit in die alte Heimat zurück, andere sind nie ausgewandert. Tante Türkan zum Beispiel beschwört heute in Gedichten ihre Sehnsucht nach Hamburg. 20 Jahre hat sie in Deutschland gelebt. Heute bekommt sie für das Land, das ihr Zuhause war, kein Visum mehr.
Akins Vater sagt: ,,Wir haben einfach vergessen zurückzukehren."
Fatih Akin nennt sein Familienporträt einen "Einwanderungsfilm aus der Sicht der zweiten Generation". Die Facetten des "Deutsch-Türkisch-Seins" jedenfalls sind mindestens so zahlreich wie die Mitglieder des Akinschen Familienclans.
Fatih Akin, geb. 1973 in Hamburg als Sohn türkischer Eltern. Studiert ab 1994 Visuelle Kommunikation an der Hamburger Hochschule für bildende Künste (HfbK), 2000 Diplom. Seit 1993 arbeitet er mit der „Wüste“-Filmproduktion (Hamburg) als Autor, Regisseur und Schauspieler zusammen.
1998 Spielfilmdebüt mit „Kurz und schmerzlos“, der zahlreiche Auszeichnungen erhält und ebenso wie „Solino“ für den Deutschen Filmpreis nominiert wird. Als Schauspieler war er u.a. in Oliver Hirschbiegels Fernsehspiel „Trickser“, aber auch in seinen eigenen Filmen zu sehen.
Für eine Sensation sorgte Fatih Akin bei der Berlinale 2004, als er für sein emotional starkes Liebesdrama „Gegen die Wand“ mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde. Damit war es erstmals seit 18 Jahren wieder einem deutschen Film gelungen, den Hauptpreis der Berlinale zu erhalten.
Filme 1995 Sensin – Du bist es!, 1996 Getürkt, 1998 Kurz und schmerzlos, 2000 Im Juli, 2001 Wir haben vergessen zurückzukehren, 2002 Solino, 2004 Gegen die Wand.
MEINE BIO-VARIANTE:
Fatih Akin
1973 als Sohn türkischer Eltern in Hamburg geboren. Filmausbildung an der Kunsthochschule Hamburg?. Autor, Schauspieler und Spielfilmregisseur.
Filme (Auswahl)
1997 Kurz und schmerzlos
1999 Im Juli
2001 Solino
2004 Goldener Bär bei den Berliner Filmfestspielen für Gegen die Wand.
Weitere Infos BIO -- benötigen wir eventuell für Doppelseite sind vorhanden!
Autor*in: Fatih Akin. Kamera: Gordon. Ton: Jörn Martens, Stefan Schmahl. Schnitt: Andrew Bird. Produktion: megaherz GmbH. Produzent*in: Franz X. Gernstl, Fidelis Mager.

