THE BELOVS (BELOVY)

Es ist alles ganz einfach. Da lebt in einem russischen Dorf die zweifache Witwe Anna Fedorovna Belova und ihr Bruder Michail Fedorovic. Ihre beiden anderen Brüder, Vasilij und Sergeij, kommen gelegentlich zu Besuch aus der Stadt, über die staubige Landstraße. Sie kommen, trinken eine Menge Tee, schwitzen in der russischen Sauna. Wenn der Vodka fließt, versteigen sie sich in philosophische Betrachtungen über die Möglichkeiten, menschlichen Leidensdruck zu messen. Und dann hebt sich wieder der Staub auf der Straße.

Anna ist da eher resolut. Sie versorgt die Kühe, macht schwere Feldarbeit. "Du solltest uns nicht filmen", sagt sie. "Wir sind doch nur ganz gewöhnliche Leute. Leben hier, wo der Fluss entspringt. Was soll ich noch sagen?" Nun, da gibt’s noch Hunde und Katzen, im Frühling fliegt der Pollen durch die Luft, im Herbst werden die Kartoffeln ausgebuddelt, im Winter wird alles von Schnee bedeckt. Was soll sich hier schon ereignen?

In einfachen Schwarz-Weiß-Bildern erfasst Victor Kossakovsky das Leben einer Familie, die geradewegs aus den Büchern von Turgenev oder Tschechov zu kommen scheint.

Preise: Golden Centaur, Critics' Prize und Ecumenical Prize, St. Petersburg 1993; Preis der Internationalen und Preis der Ökumenischen Jury, Nyon 1993; Joris Ivens Award, Amsterdam 1993; Publikumspreis, Leipzig 1993

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