SKINHEAD ATTITUDE

Gewalt, Hass, Rassismus - das sind die üblichen Schlagworte, die in Bezug auf Skinheads fallen. Ängste und Vorurteile dominieren das Bild. Doch woher kommen die Skins? Wer sind sie wirklich?

Spurensuche. Zurück zu den Anfängen der Bewegung. Zu Beginn der sechziger Jahre in den Arbeitervierteln englischer Industriestädte: mit ihren kurz geschorenen Haaren wollten sich die Jugendlichen von der als reaktionär und rassistisch empfundenen britischen Gesellschaft absetzen. Damals hörten die Skins - unter ihnen viele Farbige - Reggae und Ska. Später verbrüderten sie sich mit den Punks. Der so genannte Oi!, eine besonders harte Spielart des Punkrock, galt bald als eigentlicher Skinhead-Sound. Bis dahin hatte sich die Jugendkultur von Politik ferngehalten. Doch was geschah dann? Wie konnten die Neonazis einen großen Teil der Skinhead-Bewegung für sich gewinnen? Und wer ist heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Skin?

Karole, ein traditionsverbundenes Skingirl aus der Romandie, führt durch dieses dokumentarische Roadmovie - von England über Deutschland, Schweden und Kanada bis in die USA. Dabei wird deutlich, wie sich die verschiedenen Lager der Bewegung überall in Europa und Nordamerika bekämpfen - der rechtsextreme, militant rassistische Flügel, die antifaschistischen linken Skins und die gemäßigten Skinheads, die ihre Identität in erster Linie über Musik und Klassenbewusstsein definieren. Skinhead Attitude: die überraschende Geschichte einer ebenso radikalen wie paradoxen Subkultur.

Nominiert für den Schweizer Filmpreis, Bester Dokumentarfilm 2004.

http://www.skinheadattitude.com/