SAHARA MARATHON
Spanien 2003 – Regie: Jon Garaño, Aitor Arregi – Originalfassung: spanisch, hassania – Untertitel: Englisch – Länge: 55 min.
Vor bald 30 Jahren flohen Tausende Sahraouis in den Süden Algeriens, nachdem sich die Kolonialmacht Spanien aus der Westsahara zurückgezogen hatte und Marokko und Mauretanien das Land mit Militärgewalt besetzten. Algerien gewährte den Flüchtlingen im Südosten der Wüstenstadt Tindouf Asyl. Am 27. Februar 1976 proklamierten die Sahraouis die Demokratische Arabische Republik Sahara.
Die schätzungsweise 180.000 Flüchtlinge, die heute in vier Camps leben, werden von internationalen Hilfsorganisationen mit dem Nötigsten versorgt. Es gibt einen UNO-Sonderbeauftragten und immer wieder neue Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates - der Friedensprozess macht jedoch seit Jahren keine nennenswerten Fortschritte mehr. Seit über einem Vierteljahrhundert leben die Sahraouis nun schon im Exil der südwestalgerischen Geröllwüste. Marokko hat sich zwar grundsätzlich zu einem Waffenstillstand mit der sahraouischen Widerstandsbewegung "Frente Polisario" bereit erklärt - die Unabhängigkeit der Westsahara will man allerdings weiterhin verhindern. Vielleicht, weil die Region mehr zu bieten hat als Dürre und Staub? Neben fischreichen Gewässern vor der Küste verfügt die einstige spanische Kolonie über das zweitgrößte Phosphatvorkommen der Erde und weitere wertvolle Rohstoffe.
Der "Sahara Marathon", im Jahr 2001 ins Leben gerufen, will die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die seit Jahrzehnten ungelöste Flüchtlingsproblematik lenken. Mit ihren trillernden Zungenlauten treiben die Mädchen und Frauen, die sich am Startpunkt versammelt haben, die Läufer in die Wüste hinaus. Dann nur noch Geröll, Hitze und der Kampf gegen den Sandsturm. Gierige Griffe nach der Wasserflasche, erste Wadenkrämpfe, Kreislaufprobleme. Doch das gemeinsame Ziel treibt alle Beteiligten voran: die Sahraouis in ihrem Streben nach Selbstbestimmung und Rückkehr in ihre Heimat zu unterstützen.
Bio-Filmographie Jon Garaño, geb. 1974 in Spanien, nahm von 1994 bis 1995 an einem Film- und Videokurs teil, 1997/98 absolvierte er sein viertes Studienjahr im Fach Journalismus an der Universität in Karlstad, 1994-1999 schloss Garaño sein Studium in den Bereichen Journalismus und PR in Leioa (Spanien) ab, 1999-2000 besuchte er einen Filmkurs in Sarobe (Spanien).
Filme The Dragon House, Bhutan`s Secret, El Maratón del Sahara, Si tomas, te da, Despedida, Kaiolaren arima, Azken gau amerikarra
Autor*in: Jon Garaño, Aitor Arregi. Kamera: Javi Agirre. Ton: Alazne Ameztoi. Schnitt: Jon Garaño. Musik: Pascal Gaigne. Produktion: Irusoin. Produzent*in: Xabier Berzosa. Vertrieb: Accent Films International.

