ODAÁT
D 2006 – Regie: Andreas Bolm – Originalfassung: Ungarisch – Untertitel: Englisch – Länge: 72 min.
Ein Blick auf die ungarische Landbevölkerung im Dämmerzustand. Nach einem gescheiterten Versuch, im Westen Arbeit zu finden, ist der älteste Sohn Zoli in sein Heimatdorf zurückgekehrt. Da er nicht weiß, was er tun soll, bleibt er im Bett. Der Konflikt mit dem Vater ist vorprogrammiert. Aber nicht nur Außenseiter, auch das Bürgertum verharrt träge in sich selbst – davon erzählt der zweite Teil des Films. Ildikó und Ferenc verbringen ihren Lebensabend in einem abgelegenen Landhaus. Ihr Tagesablauf besteht aus eingängigen Ritualen: Aufstehen, Essen, Zubettgehen. Die einstmals große Liebe hat sich in der alltäglichen Routine des Zusammenseins zerrieben. Im Wechselspiel von dokumentarischer Beobachtung und inszenatorischen Eingriffen werden die Protagonisten zu Interpreten ihrer eigenen Wirklichkeit. Fehlende Kommunikation, Vereinzelung, Perspektivlosigkeit: ist ein Zusammenleben überhaupt möglich?
Regie ANDREAS BOLM, geb. 1971 in Köln. Arbeitete 1993-94 als Musiker und Toningenieur in Manchester / England. Seit 1994 Praktika im Filmbereich sowie eigene Arbeiten als Autor, Regisseur, Kameramann und Toningenieur. Studierte 1997 an der Filmakademie FAMU in Prag / Tschechien. Seit 1999 Studium an der HFF München, Abteilung Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik. 2004 Mitbegründer der "pickpocket production".
Filme 2000 Rozsa, 2003 Die Schläfer, 2006 Odaát
Autor*in: Andreas Bolm. Kamera: Gerd Breiter, Andreas Bolm. Ton: Karoly Stocker. Schnitt: Andreas Bolm. Produktion: weltfilm. Produzent*in: Kristina Konrad. Weitere Produzent*innen: Ciulei Films (Thomas Ciulei).

