MISAFA LESAFA
Belgien/Frankreich/Israel 2003 – Regie: Nurith Aviv – Originalfassung: hebr./arab. – Untertitel: Englisch – Länge: 55 min.
„Ich würde nicht sagen, dass ich zeitweise in der einen, zeitweise in der anderen Sprache lebe. Ich rase zwischen den beiden hin und her, wie ein Herz, wie Herzschläge. Hin- und hergerissen.“ (Daniel Epstein, Rabbiner und Philosoph)
Zehn Männer und Frauen - Dichter, Sänger, Schriftsteller - sprechen vom schwierigen Verhältnis zwischen dem Hebräischen und den Sprachen ihrer Kindheit. Ihre Wurzeln liegen in Russland, Ungarn, Marokko, Deutschland, Palästina. Als sie nach Israel kamen, brachten sie andere Sprachen mit, die Sprache der neuen Heimat mussten sie nach und nach verinnerlichen.
Jahrhundertelang war das Hebräische dem Gebet und den heiligen Schriften vorbehalten, heute ist es in Israel die Sprache des Alltags. Diesen Aufstieg verdankt es nicht zuletzt den Kampagnen der 1940er/50er Jahre. Doch der Erwerb der fremden Sprache lief für die Neuankömmlinge keineswegs reibungslos ab. Die Muttersprachen lassen sich nicht so leicht verdrängen. Sie bleiben im Akzent und im Sprachrhythmus erhalten, kommen in emotionalen Momenten wieder hervor.
Die einzelnen Porträt-Monologe werden immer wieder vom Blick nach draußen durchbrochen - in die Außenwelt, die erst in der Sprache fassbar wird.
Bio-Filmographie Nurith Aviv, geb. 1945 in Tel Aviv, Israel. 1962-65 Presse- und Set-Fotografin in Israel. Von 1965-67 Studium am Institut d'Étude Cinématographique in Paris. Fotoarbeiten für "Paris Match". 1969 Rückkehr nach Israel. Nachrichtenbeiträge und Dokumentarfilme für das Israelische Fernsehen. Nurith Aviv war Kamerafrau bei zahlreichen Produktionen. Zusammenarbeit u.a. mit Agnès Varda.
Filme 1988 Kfar Qar'a Israel, 1992 La tribu européenne, 1997 Makom, Avoda (Work, Place), 2000 Circoncision (Circumcision), 2001 Allenby Passage (Allenby, passage), 2002 Vaters Land (Perte/Loss)
Englischer/Originaltitel: From Language to Language. Deutscher Titel: Von Sprache zu Sprache. Autor*in: Nurith Aviv. Kamera: Philippe Bellaiche. Ton: Tully Chen. Schnitt: Michal Ben Tovim / Galith Wajnberg. Produktion: Swan Productions. Produzent*in: Frédéric Luzy. Vertrieb: Swan Productions

