LES VIVANTS ET LES MORTS DE SARAJEVO (SARAJEVO: THE LIVING AND THE DEAD)
Frankreich 1993 – Regie: Radovan Tadic – Originalfassung: Bosnisch – Untertitel: Englisch – Länge: 75 min.
Die belagerte Stadt Sarajewo: Stromausfall, eine Heirat, das Krankenhaus. Täglich zwei, drei lebenswichtige Besorgungen. Die Suche nach Essen, Wasser und Holz wird zu einem gefährlichen Spießrutenlauf. Überall lauern Heckenschützen. Jeder gelebte Tag ist ein kleiner Sieg über den Tod.
Radovan Tadić, in Paris lebender Filmregisseur jugoslawischer Abstammung, fuhr im Winter 1992/93 zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder in die bosnische Hauptstadt. Er erklärt nicht, er zeigt. Den Alltag in einer Stadt, die von allem abgeschnitten ist. Kein Hass, nur ungläubige Verwunderung über den unfassbaren Verlust einer europäischen Metropole.
"Alles ist sehr paradox: der blaue Himmel und der Lärm der Granaten. Die Geräuschkulisse der Umgebung ist völlig verändert. Man hört wie in einem Alptraum Töne, die man gar nicht hören dürfte; es herrscht eine unnatürlich Stille, wie in einem Filmstudio, weil einfach nichts mehr funktioniert." (Radovan Tadić)
Preise: FIPRESCI-Preis und Goldene Taube, Leipzig 1993; FIPRESCI-Preis, Venedig 1993; Best Film, San Francisco 1994
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Bio-Filmographie RADOVAN TADIĆ, geb. 1949 in Zagreb, Kroatien. 1967-1969 studierte er Film, Kunstgeschichte und Komparatistik in Zagreb.1972-1975 Auslandskorrespondent und Filmkritiker für Radio Zagreb in Paris. Lebt seitdem in Frankreich. Hat bisher an die 400 Werbefilme gedreht. Wurde für sein Dokumentarfilmdebüt Monsieur Marco mit der Prime à la qualité des französischen CNC ausgezeichnet.Arbeitet als Drehbuchautor, Regisseur, Cutter und Kameramann.
Filme 1981 Monsieur Marco, 1983 Un petit Prince, 1985 la Consultation, 1986 Mood Indigo, 1989 Erreur de Jeunesse, 1993 Les vivants et les morts de Sarajevo, 1996 Animal Connection, 2004 Petits morceaux choisis
Englischer/Originaltitel: Sarajevo: The Living and the Dead. Kamera: Franck Moatti, Radovan Tadic. Schnitt: Elisabeth Kapnist, Yann Dedet. Musik: Samuel Barber, Dimitrij Schostakowitsch. Produktion: Archipel 33 / ARTE. Produzent*in: n.n.. Vertrieb: Ministère des Affaires étrangères

