KOSHER BEATS
Deutschland 2003 – Regie: Ya'ir G. Magall – Originalfassung: Deutsch – Länge: 8:30 min.
"Es war, als ich sechs war, mein Bruder dreieinhalb. Da kam er zu mir und hat zu mir gesagt: Hey Ronny, hör dir das an, das ist ein ganz tolles Lied: 'You say yes, I say no. You say why, I say I don’t know. You say good-bye, I say hello.' Und seitdem waren wir halt fixiert aufs Musikhören."
Tagsüber arbeitet der 40-jährige Yaron Franz als Verkaufsleiter bei Bosch. Nachts komponiert er Elektropop-Stücke, die er zum Teil mit jüdischen Klängen unterlegt. Oder er provoziert, indem er zu den Beats „Jawoll!“ singt und die Hacken zusammenschlägt. Musik ist für ihn universelle Ausdrucksform und spirituelle Angelegenheit zugleich. Und sie ist für ihn ein Mittel, um "schlechte Triebe" in "gute Triebe" umzulenken. Eine solche Sublimation ist aber auch ausdrücklich im Sinn der jüdischen Religion. Denn Yaron ist gläubiger Jude. Morgens, vor Arbeitsbeginn, lädt er sich beim Gebet in der Synagoge mit spirituellen Energien auf - und abends, nach Büroschluss, mit Hilfe seiner Kompositionen.
So bereichert er seinen Alltag und überwindet den Gegensatz von Weltlichkeit und Religion.
Ya'ir G. Magall, geb. 1982 in Tel-Aviv. 2001 bis 2002 Praktika bei Emanuel Rund Filmproduktion und pixel world GmbH. Seit 2002 Studium an der HFF München.
Filme 2000 The Dark Zone, 2001 Hektik und Leere: der Bahnhof, 2001 Civilization - Die Enstehung einer Zivilisation, 2001 Visions - Welt eines Autisten, 2003 Kosher Beats
Autor*in: Ya'ir G. Magall. Kamera: Christoph Keimel. Ton: Clemens Hochreiter. Schnitt: Ya'ir G. Magall. Musik: Uri und Yaron Franz. Produktion: Hochschule für Fersehen und Film München. Produzent*in: Julian Kähler.

