FORD TRANSIT

Niederlande 2002 – Regie: Hany Abu-Assad – Originalfassung: arabisch – Untertitel: Englisch – Länge: 80 min.

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MAXIM 7.5. 18.00
FILMMUSEUM 8.5. 22.30

Sie sind überall in Palästina zu sehen. Die weißen Kleinlaster stammen aus israelischem Armeebestand. Ehemalige palästinensische Mitarbeiter erhielten sie nach dem Osloer Abkommen als Einkommensquelle und verkauften sie weiter. Heute sind sie als Sammeltaxis im Einsatz.

Rajai ist einer der Taxifahrer, die ihre Fahrgäste zwischen Ramallah und Ost-Jerusalem hin- und her transportieren - behindert von unzähligen Straßensperren und Checkpoints. Die Passagiere in seinem Taxi äußern sich zum Dauerkonflikt mit Israel und zur aktuellen Lage in Palästina - unter ihnen die Politikerin und Dozentin Hanan Ashrawi sowie der israelische Filmemacher B. Z. Goldberg. Nach und nach ergeben die einzelnen Statements ein komplexes Bild der palästinensischen Bevölkerung, die im Chaos von Krieg, Besatzung und Widerstand zu überleben versucht. Auch der junge Rajai hat mit den widrigen Umständen zu kämpfen: Tag für Tag buhlt er um Fahrgäste, steuert sein Taxi über so staubige wie gefährliche Ausweichrouten, organisiert seinen illegalen Nebenverdienst, das Schmuggeln von raubkopierten CD's. Tag für Tag wächst seine Frustration. Sein Leben wird zur Metapher für die schwierige Situation im Nahen Osten, die von Gewalt, Feindseligkeit, Schikane und Chaos geprägt ist.

"Life always finds a way, but it may sometimes take a lot of detours over dusty roads full of potholes to get from A to B." Hany Abu-Assad

"For its efforts to give an ironic-humorous and analytical picture of the everyday life of Palestinians, structured as an unusual 'road movie'." (aus der Jurybegründung zum FIPRESCI-Award beim Documentary Film Festival Thessaloniki, März 2003)

Hany Abu-Assad

Geboren 1961 in Nazareth. Studium der Flugzeugtechnik in Amsterdam. 1990 gründete er zusammen mit Rashid Mashrawi die Ayloul Film Productions und arbeitete als Produzent. In den Niederlanden wurde er mit seinem Spielfilmdebüt "Das Vierzehnte Hühnchen" bekannt. Seit 2000 lebt und arbeitet Hany Abu-Assad in Ost-Jerusalem.

Filme (Auswahl):

1992 Paper House

1998 The Fourteenth Chick

2000 Nazareth 2000

2002 Rana's Wedding

2002 Ford Transit

Autor*in: Hany Abu-Assad. Kamera: Menno Westendorp. Ton: Coen Gravendaal. Schnitt: Patrick Minks. Musik: verschiedene. Produktion: Augustus Film. Produzent*in: Bero Beyer. Vertrieb: Cinephil

Wettbewerb (2003-2009) 2003
MAXIM 7.5. 18.00
FILMMUSEUM 8.5. 22.30