FOR A PLACE UNDER THE HEAVENS

Frauen zwischen Religion und Selbstbestimmung. Die Eltern von Sabiha Samur, Pakistans einziger unabhängiger Filmemacherin, verließen das indische Bombay, als muslimische Frauen gezwungen wurden, sich in der Öffentlichkeit zu verhüllen. Sie gingen nach Pakistan, einem jungen weltlichen Staat, der den Frauen mehr Freiheiten ließ, und in dem Politik und Religion getrennt waren. Die Frauen waren selbstbewusst, konnten sich frei bewegen. Am Strand spielten die Mädchen in kurzen Röcken, es gab ein freizügiges Nachtleben. Heute tragen Pakistans Frauen den Schleier und praktizieren islamische Glaubenssätze.

In einer sehr persönlichen Erzählung untersucht Sabiha Samur die Gründe für diesen Wandel. Sie versucht im Gespräch mit Freundinnen, die wie sie weltlich-frei erzogen wurden, nachzuvollziehen, wie mit der zunehmenden Religiosität umgegangen wird. Daneben begegnet sie mehreren Frauen, Lehrerinnen aus der Mittelschicht, die freiwillig den Schleier gewählt haben. Liberale Gedanken treffen auf fundamentalistisches Gedankengut. Für ein junges Model ist der Islam eine liberale Religion, die ihr alle Freiheiten gibt. Eine andere Frau schickte ihre Söhne in den Heiligen Krieg. Der jüngste Sohn ist als Taliban gefallen, was sie mit Stolz erfüllt. Beide Frauen sind Teil der pakistanischen Gesellschaft. Beide leben sie für einen "Platz unter dem Himmel".

"Ich weiß, heute kann man dies kaum glauben, aber ich wuchs in einem weltlichen Pakistan auf. Meine Großmutter trug keinen Schleier, meine Mutter nicht und ich auch nicht. Aber meine Angst wird größer, dass meine Tochter in einem theokratischen Staat aufwachsen wird." Sabiha Sumar