EIN LIED FÜR ARGYRIS (A SONG FOR ARGYRIS)

Schweiz / Griechenland 2006 – Regie: Stefan Haupt – Originalfassung: Deutsch, Französisch, Griechisch – Untertitel: Englisch – Länge: 105 min.

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  • So., 06.05.07
    17.00
    Filmmuseum

    OmeU

  • Di., 08.05.07
    19.30
    Atelier

    OmeU

Distomo, ein kleines Bauerndorf an der Straße von Athen nach Delphi. Hier überlebt der dreijährige Argyris am 10. Juni 1944 ein Massaker der deutschen Besatzungsmacht. Im Verlauf der "Sühnemaßnahme", so bezeichnete die SS ihre Reaktion auf einen Partisanenangriff, werden 218 Dorfbewohner regelrecht abgeschlachtet - Frauen, Männer, Alte, Kinder. Argyris verliert seine Eltern und dreißig weitere Verwandte. Mehrere Jahre verbringt er anschließend in Waisenhäusern, zunächst in Griechenland, später in der Schweiz. Vom Kinderdorf Pestalozzi in Trogen schafft er es bis an die ETH Zürich, wo er in Mathematik und Astrophysik promoviert. Argyris Sfountouris arbeitet als Lehrer, übersetzt griechische Literatur und geht mehrere Jahre als Entwicklungshelfer nach Somalia, Nepal und Indonesien. Die Erinnerung an das Grauen, dem er als kleiner Junge ausgesetzt war, lässt den Rastlosen jedoch bis heute nicht los. Aber er will mit dem Kindheitserlebnis nicht abschließen - er will bewusst mit dem Trauma leben und etwas bewirken, indem er sich für Frieden und Gewaltlosigkeit einsetzt. Ein Lied für Argyris ist ein sehr persönlicher Film über Trauer, aber auch über den Umgang mit historischer Schuld und die Schwierigkeiten einer wirklichen Aussöhnung.

Großer Publikumspreis, Thessaloniki 2007


"... Haupts Porträt folgt über Bildmaterial aus dem Archiv der Familie Sfountouris sowie in verschiedenen Statements von Zeitzeugen - unter ihnen etwa der Musiker Mikis Theodorakis - der bewegten (und bewegenden) Lebensgeschichte Argyris', die durch Reiseaufnahmen in der Gegenwart mit einer rastlosen Wanderung verglichen wird. Wie leben nach dem Überleben - aus dieser Frage scheint der bescheidene, besonnene und stille Aktivist die Energie für all sein Engagement zu beziehen; statt die traumatisierte Seele zu therapieren, zapft er seine Verletzung und Trauer gleichsam an, um zu erforschen, wie heute und in Zukunft ähnlich gewaltsame Ereignisse irgendwo auf der Welt verhindert werden können ..." Alexandra Stäheli, NZZ

Regie STEFAN HAUPT, geb. 1961 in Zürich. 1978/79 Austauschstudent in Pennsylvania, USA. 1985-88 Schauspiel Akademie Zürich, Diplom als Theaterpädagoge. Seit 1989 als Regisseur und freischaffender Filmemacher tätig. Seit 2005 Vizepräsident der Swiss Filmmakers’ Association, FDS.

Filme (Auswahl) 1998 I'm just a simple person, 2000 Increschantüm / Homesickness, 2002 Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen (DOK.FEST 2003), 2004 Downtown Switzerland (zus. mit Christian Davi, Kaspar Kasics und Fredi M. Murer), 2006 Ein Lied für Argyris

Englischer/Originaltitel: A Song for Argyris. Autor*in: Stefan Haupt. Kamera: Patrick Lindenmaier. Ton: Martin Witz. Schnitt: Stefan Kälin. Musik: Tomas Korber, Jorgos Stergiou. Produktion: Fontana Film GmbH. Produzent*in: Stefan Haupt. Vertrieb: Fontana Film GmbH. Verleih: Salzgeber & Co Medien GmbH

Wettbewerb (2003-2009) 2007
  • So., 06.05.07
    17.00
    Filmmuseum

    OmeU

  • Di., 08.05.07
    19.30
    Atelier

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