DON'T GET ME WRONG (NU TE SUPARA, DAR ...)

Zwei Bewohner einer psychiatrischen Anstalt in Rumänien liefern sich Tag für Tag philosophische Wortgefechte. "Wenn ich will, hört der Regen auf!" Alexandru weiß, was die Welt zusammenhält, der Nobelpreis für die Entdeckung des Regenstopp-Prinzips ist ihm gewiss. "Es ist aber doch Gott, der es regnen lässt?!" – immer wieder zieht Ocsy die Wissenschaft in Zweifel, wenn er nicht die Treppen zum Kirchturm fegt und dabei mit dem Schöpfer selbst spricht. Ignat, in sich gekehrt, ist glücklich in seiner Rolle als Sisyphos: Er schichtet Steine um, von links nach rechts, von rechts nach links, seit Jahr und Tag - als könnte es gar keine andere Aufgabe für ihn im Leben geben. Abel hilft seinen Mitpatienten, wo er nur kann, zieht sie aus und an, wäscht sie, wechselt ihre Windeln. Ein stilles, kontemplatives Glück im Diesseits.

"Liebe und tu’, was Du willst" (Hl. Augustin)

"In einem unserer ersten Gespräche sagte der Heimleiter: 'Wo herrscht der wirkliche Wahnsinn? Hier im Innern unter meinen bejahrten Zöglingen - oder da draußen, wo die so genannten Normalen leben?' Nun, nachdem ich in jene Welt eingedrungen bin, ist meine Antwort: 'Normalität' gibt es nur, wenn es auch 'Menschlichkeit' gibt, - das heißt Liebe und damit die Fähigkeit, zu empfinden und zu teilen." Adina-Elena Pintilie

Goldene Taube, Leipzig 2007