CHILDREN OF THE PYRE

Manikarnika Ghat, die wichtigste Einäscherungsstätte in der heiligen Stadt Varanasi (früher Benares). Ravi, 15, ist hier seit zehn Jahren beim Leichenverbrennen mit dabei. Zusammen mit Yogi, Gagan, Manisch und den anderen Jungs klaut er den Toten die schön bestickten Tücher, um sie gleich weiterzuverkaufen. Sie müssen schnell sein, sind immerzu in Bewegung, legen sich mit den Bestattern an und träumen, falls sie gerade einmal Pause machen, so manchem Mädchen hinterher. Ihren Eltern, meist betrunken und aggressiv, gehen sie lieber aus dem Weg. Beißender Qualm, schwelende Gliedmaßen, die vom Scheiterhaufen fallen, Gesichter in Flammen ... für die Kinder der Unberührbaren ist der Tod alltäglich und verliert seine Schrecken, spätestens nach einem neuen Joint. Manchmal gibt es auch ein Fest, dann wird getanzt - ein Riesenspaß. Sie lachen, streiten, prügeln sich, ziehen durch die Gassen, schlafen auf den Steintreppen am Ganges, philosophieren über das Leben - und meistern es, gemeinsam, Tag für Tag. Rajesh S. Jala begleitete die Jungs von Manikarnika eineinhalb Jahre lang - mit großer Empathie, für einen großen Film. 

"Wenn ich Präsident wäre, würde ich jedem Armen ein Haus geben, und jeder Arme würde kostenlos Medizin bekommen. Aber nicht die Reichen. Die Reichen sind Motherfucker, die den Armen das Geld stehlen." Ravi

"They (people) think we touch corpses so we are untouchables and they would not even allow our shadow to fall on them." Ravi

"This is one of the real faces of our country and we need to look at this compassionately." Rajesh S. Jala

http://rajeshsjala.com/