AZBUKA NA NADEJDATA
Bulgarien 2003 – Regie: Stephan Komandarev – Originalfassung: bulgarisch, türkisch – Untertitel: Englisch – Länge: 55 min.
Être et avoir in Bulgarien. In dem kleinen Ort Zhelezino befindet sich die einzige Schule für Kinder aus einem Umkreis von mehr als 100 Kilometern. Täglich fahren sie bis zu zwei Stunden in einem Schulbus durch die Grenzzone zwischen Bulgarien, Griechenland und der Türkei. Die Dörfer auf ihrem Weg sind verlassen, die Häuser verfallen. Sie liegen in der "toten Zone", so genannt seit dem Exodus der türkischen Minderheit Mitte der 80er Jahre. Damals hatte das kommunistische Regime eine Zwangschristianisierung der Muslime angeordnet. Ihnen wurde verboten, türkisch zu sprechen, ihre Religion auszuüben, und sie mussten sich slawische Namen geben.
Nur wenige sind geblieben. Heute dürfen sie wieder ihre Sprache sprechen und ihre Kultur leben. In der Schule lernen ihre Kinder zusammen mit bulgarischen Kindern, haben Türkischunterricht und sprechen bulgarisch. Die Eltern hoffen, dass sie ein besseres Leben führen werden, anders als ihres, das aus Arbeit bestand und ihnen keine Zeit für die Schule ließ. Fast scheint es, als würde sich das Schicksal der Eltern in den Kindern wiederholen. Mit dem einen Unterschied: Sie werden gelernt haben, ihr Leben mit den Bulgaren zu teilen – und diese mit ihnen.
In bilderstarken Impressionen erzählt der Film von der Hoffnung, die den Eltern bleibt: "Diese Kinder – bulgarische, türkische, werden erwachsen sein. Sie werden zusammen sein. Wir haben keine andere Wahl. Wir müssen durchhalten!"
Bio-Filmographie Stephan Komandarev, geb. 1966. Besuchte das Französisch-Kolleg Lamartine in Sofia. 1987-1993 Studium der Medizin. Danach Regiestudium für Film und Fernsehen an der Universität Sofia.
Filme 1997 The Balloon, 1998 Casual Cups, 2000 Dog’s Home , 2001 Please, Shut-up Band, 2001 The Way of Harmony, 2002 Bread Over the Fence, 2003 Alphabet of Hope
Englischer/Originaltitel: Alphabet of Hope. Deutscher Titel: Alphabet der Hoffnung. Autor*in: Yuri Datchev. Kamera: Anton Bakarski. Ton: Blagomir Alexiev. Schnitt: Nina Altaparmakova. Musik: Stefan Valdobrev. Produktion: Argofilm. Produzent*in: Stephan Komandarov.

