AU BORD DU FLEUVE, SUR LA FRONTIÈRE SINO-CORÉENNE (RETURN TO THE BORDER)

Frankreich 2005 – Regie: Zhao Liang (Noja) – Originalfassung: Koreanisch, Mandarin – Untertitel: Englisch – Länge: 56 min.

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  • Mo., 07.05.07
    21.00
    Carl-Amery-Saal, Gasteig

    OmeU

Der Fluss Yalu bildet die Grenze zwischen China und Nordkorea. Einst verband er den "großen Bruder" im Norden mit dem kleinen Nachbarn. Damals, als beide Länder vereint waren im Kampf gegen die imperialistischen Gefahren des Westens. Doch dieses Bild hat sich grundlegend gewandelt. Wenn sich jetzt die Menschen an den Ufern des Grenzflusses gegenüber stehen, erinnert nichts mehr an die sozialistischen Träume, die sie einst gemeinsam träumten. Heute kommen die Nordkoreaner zum Warentausch oder Betteln an den Yalu und entfliehen so für kurze Momente der staatlich verordneten Isolation.

Zhao Liang kehrte für seinen Film an den Yalu zurück. Er besuchte seine Geburtsstadt Dandong und sprach mit den Menschen auf beiden Seiten der Grenze. Erinnerungen an die gemeinsame Geschichte, Bilder bitterer Armut, zaghaft zunehmender Handel, blitzschnelle Geschenkübergaben an nordkoreanische Soldaten auf dem zugefrorenen Fluss und die Bauruine des Regierungspalastes in der Geisterstadt Pjöngjang. Au bord du fleuve - Nahaufnahme einer vergessenen Region.

"Ich wuchs in der Stadt Dandong, am unteren Abschnitt des Flusses Yalu auf, genau gegenüber von Nordkorea. Was ich als Kind über das Nachbarland auf der anderen Seite des Grenzflusses wusste, war das, was wir im Klassenzimmer gelernt hatten: Die Nordkoreaner waren unsere engsten Freunde, wir hatten ihnen geholfen, die amerikanischen Imperialisten zu besiegen und wir sollten Nordkorea als unseren jüngeren Bruder betrachten. Diese brüderliche Atmosphäre herrschte bis in die frühen 90er Jahre. Zu dem Zeitpunkt begann Chinas Politik der Reform und Offenheit erste Resultate zu zeigen. Doch während die Vitalität Chinas klar ist, wenn man sich die Vielzahl an entstehenden Hochhäusern vor Augen führt, hat sich die Landschaft am nordkoreanischen Ufer des Flusses nicht geändert (...)." Zhao Liang / Noja

Regie ZHAO LIANG (NOJA), geb. in Dandong, China, an der Grenze zu Nordkorea. Lebt in Beijing. Au bord du fleuve, sur la frontière sino-coréenne ist sein erster langer Dokumentarfilm.

Filme (Auswahl) 1998 Zhao Liang: Miss Rui, 2000 Jerks don't Say Fuck, 2001 Bored Youth, 2001 Paper Air Plane, 2005 City Scene, 2006 Farewell Yuan Ming Yuan, 2006 Return to the Border

Englischer/Originaltitel: Return to the border. Autor*in: Zhao Liang. Kamera: Zhao Liang. Ton: Zhao Liang. Schnitt: Zhao Liang, Mary Stephen. Produktion: Institut National de l'Audiovisuel (INA). Produzent*in: Sylvie Blum. Weitere Produzent*innen: ITVS Institut National de l'Audiovisuel (INA). Vertrieb: Institut National de l'Audiovisuel (INA)

Internationales Programm (2003-2009) 2007
  • Mo., 07.05.07
    21.00
    Carl-Amery-Saal, Gasteig

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