ÄSSHÄK - GESCHICHTEN AUS DER SAHARA

Schweiz, Deutschland, Niederlande 2003 – Regie: Ulrike Koch – Originalfassung: Tamashek – Untertitel: Deutsch – Länge: 110 min.

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Sa 08.05. 20.30 Maxim
So 09.05. 18.00 ARRI

Ein Tuareg auf der Suche nach seinem entlaufenen Kamel führt zu den Wasserstellen, Lagerstätten und Märkten seines sagenumwobenen Volkes. Der Geschichtenerzähler Ibrahim Tshibrit bewahrt die mündliche Überlieferung seines Stammes, der Marabut, als Heiliger verehrt, ist der Hüter einer Jahrhunderte alten Moschee. Er vermittelt zwischen der unsichtbaren Welt der Geister und den Menschen und verkörpert die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Durch das Spiel der Imzâd, einer einsaitigen Geige, rufen die Tuareg-Frauen den Männern die Werte ihres Volkes in Erinnerung, das bis heute seine Liebe zu Schönheit, Musik und Poesie pflegt.

Die Tuareg führen in eine Welt, in der "Ässhäk" gelebt wird – eine Geisteshaltung, bestimmt vom Respekt vor allen Lebewesen, von Geduld, nobler Zurückhaltung und einem achtsamen Miteinander. Oder, wie es Schilen, die Imzâd-Spielerin ausdrückt: "Das, was für die Menschen gut ist, das ist 'Ässhäk'."

Aus einem respektvollen Blickwinkel macht der Film, der über einen Zeitraum von vier Jahren entstand, die Religiosität und Spiritualität der Tuareg-Kultur sichtbar und zeigt eine archaische Lebensweise, geprägt vom Wissen um den Wert einfacher Dinge.

"(...) diese Menschen führen ein einfaches Leben unter freiem Himmel, sind Wind und Wetter ausgesetzt und von ihren Tieren abhängig. Eine religiöse und achtsame Haltung im Alltag kennzeichnet die Nomadenvölker, etwas, das wir weitgehend verloren haben." Ulrike Koch

Tuareg: Targi für den Mann, Targia für die Frau. Bezeichnung der verschiedenen, in den Staaten Algerien, Libyen, Niger, Mali, Tschad, Burkina Faso lebenden Tuareg-Stämme berberischer Abstammung. Sich selbst nennen sie Imagheren oder Imohar (die Freien, Unabhängigen, Edlen) oder Kel Tamashek (das Volk derjenigen, die Tamashek sprechen). Die arabische Bezeichnung 'tarek' bedeutet "die (von Gott) Verstossenen“, ein Hinweis darauf, dass die Tuareg sich zunächst der Islamisierung widersetzten.

Bio-Filmographie

Ulrike Koch, geboren und aufgewachsen in Birkenfeld an der Nahe, Deutschland. Studium der Sinologie, Japanologie und Völkerkunde in Zürich sowie der chinesischen Literatur und Philosophie an der Beijing Universität. Seit Anfang der achtziger Jahre längere Aufenthalte in der Inneren Mongolei und in Tibet. Begegnung und Auseinandersetzung mit den dortigen Nomadenkulturen. Seit 1984 Mitarbeit bei internationalen Filmprojekten, unter anderem bei Bernardo Bertolucci und Nikita Michalkow. Ulrike Koch lebt seit 1969 in Zürich. Seit einigen Jahren arbeitet sie als freie Regisseurin.

Filme (Auswahl) 1995 Qigong – Die Kunst der Stille als Lebenselixier, 1997 Die Salzmänner von Tibet, 2003 Ässhäk - Geschichten aus der Sahara

Kamera: Pio Corradi. Ton: Dieter Meyer, Pepijn Aben. Schnitt: Magdolna Rokob. Musik: Harry de Wit. Produktion: Catpics Coproductions. Produzent*in: Alfi Sinninger. Vertrieb: Media Luna Entertainment GmbH & Co. KG. Verleih: Pegasos Filmverleih und Produktion GmbH.

Internationales Programm (2003-2009) 2004
Sa 08.05. 20.30 Maxim
So 09.05. 18.00 ARRI