AM SEIDENEN FADEN

Liebe im Ausnahmezustand. Boris und Katarina – er Musiker, sie Künstlerin und Regisseurin. Beide kreativ und voller Pläne. Das frisch verheiratete Paar ist gerade auf Reisen, als Boris wie aus dem Nichts zusammenbricht. Die Diagnose: Stammhirninfarkt. In den folgenden Wochen und Monaten hängt das Leben des 33-jährigen Cellisten "am seidenen Faden", die Prognosen der Ärzte sind niederschmetternd. Intuitiv greift Katarina zu ihrer DV-Kamera und dokumentiert den zähen Kampf um ihren Mann, um ihre Beziehung, um Geld und Heilmittel – aber auch die Auseinandersetzung mit den eigenen zermürbenden Zweifeln und Ängsten. Der Schlaganfall hat nicht nur Gehirnstrukturen zerstört, sondern auch alle Sicherheiten im persönlichen und sozialen Bereich. Wie soll es weiter gehen? Wie den Alltag bewältigen? Wie weiter künstlerisch tätig sein? Mit unerschrockenem Humor und erstaunlicher Selbstironie offenbart sich Boris in seinem Ausgeliefertsein. Unerschütterlich sind sein Vertrauen und sein Wille, wieder gesund zu werden. Schritt für Schritt kodiert sich sein Gehirn neu, wobei das Filmprojekt die Fortschritte zu provozieren und zu beschleunigen scheint. Und auch für Katarina eröffnet das "Schreiben mit der Kamera" neue Perspektiven: "Das kommende Kunstwerk ist die Konstruktion eines leidenschaftlichen Lebens."

Preise: Silberne Taube, Preis der Ökumenischen Jury, FIPRESCI-Preis und Preis der Jugendjury der Filmschule Leipzig e.V., Int. Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, Leipzig 2004; Preis der DEFA-Stiftung, 26. Max Ophüls Filmfestival, Saarbrücken 2005; New Berlin Film Award, Achtung Berlin Filmfestival, Berlin 2005