A PEOPLE IN THE SHADOWS

1979 fegte die iranische Revolution den Schah aus dem Land. Ein Jahr später griff der Irak mit Hilfe der USA das neue theokratische System an. Von den tiefen Wunden des achtjährigen Krieges versuchen sich die Bewohner Teherans bis heute zu erholen. 70 Prozent der 14 Millionen Menschen in der Mega-City sind unter 30: Kinder der Revolution, die in einer Atmosphäre permanenter Verunsicherung ihren Weg suchen. Die eine Bedrohung kommt von außen: Gerüchte über mögliche Sanktionen oder Angriffe der Amerikaner kursieren im Winter 2007. Unsicherheit verbreitet aber auch das eigene System: immer wieder manipuliert die Regierung mit Schreckensbildern aus Kriegstagen und verherrlicht die Revolution. "Die Gräber von gestern" - es ist schwer, Neues aus den Trümmern entstehen zu lassen, wenn Ayatollahs permanent den Märtyrertod verklären. "Die Märtyrer von morgen" - wie ist es, das Lebensgefühl der Jungen? Frisör- und Konzertbesuche, religiöse Feste, Kundgebungen für die friedliche Nutzung von Atomenergie... Die in Teheran geborene Regisseurin Bani Khoshnoudi zeichnet ein differenziertes Bild urbaner Iraner, das gängige Sichtweisen aufbricht über ein "Volk im Schatten".