Video-Essays. Filmerbe sichtbar machen

in Kooperation mit dem Goethe-Institut

FAROCKI. SCHLINGENSIEF. DEFA. Drei Schlaglichter auf deutsches Filmschaffen in Form von Video-Essays, die diese Werkbestände zerlegen, neu zusammensetzen und direkt am Material kommentieren. Das Goethe-Institut ließ die Video-Essays produzieren, um neue Zugänge zu diesem Filmerbe zu erschließen. Kevin B. Lee gibt eine kurze Einführung. Im Anschluss an die Screenings der Video-Essays findet ein Gespräch mit den Videokünstler.innen statt. Einführung und Q&A in englischer Sprache.

Kevin B. Lee, laut New York Times der „King of Video-Essays“, seziert in drei etwa zehnminütigen Filmen Bild für Bild das Œuvre Harun Farockis. Mittels Tabellen, Statistiken und Bildsammlungen dringt er nach und nach bis zur Essenz seiner Filme vor und eröffnet so neue Perspektiven auf dessen Arbeitsweise und Werke.

Lydia Anemüller, eine deutsche Videokünstlerin, nähert sich Christoph Schlingensief mit einer Ästhetik, die das Chaos und die Leidenschaft dieses Künstlers fast körperlich erfahrbar macht.Die lauten und bildgewaltigen Ausschnitte bewegen sich vor allem entlang der Person Schlingensiefs und heben die politische Dimension seines Schaffens hervor.

Betina Kuntzsch, bekannt für ihre animierten Kurzfilme,gibt einen sehr persönlichen Einblick in die Spielfilme der DEFA, mit denen sie in der DDR aufwuchs. Welche Filme sind besonders in Erinnerung geblieben? Welche lohnt es sich, wieder zu entdecken? Der Essay zeigt Kinderfilme, die vom Kosmos träumen, den Pop-Klassiker, den alle gesehen haben, und die Stimmung in den letzten Monaten der DDR.

 

Programmablauf


Keynote zur Einführung von Kevin B. Lee (in englischer Sprache)

Harun Farocki – Counter Image, D 2018, R: Kevin B. Lee, 11:20 Min., Englisch, UT: EN

Christoph Schlingensief – Katalog, D 2018, R: Lydia Anemüller, 17:21 Min., Deutsch, UT: EN 

DEFA - All und Alltag, D 2018, R: Betina Kuntzsch, 16:30 Min., Deutsch, UT: EN

Podiumsdiskussion mit den Regisseur.innen (in englischer Sprache)

 

Moderation:
Eva-Maria Kleinschwärzer, Goethe-Institut
Christiane Schulte, Goethe-Institut

Gäste:
Lydia Anemüller, Videokünstlerin
Kevin B. Lee, Videokünstler
Betina Kuntzsch, Videokünstlerin

 

  • Donnerstag
    16.05.2019
  • 20:00
  • HFF - Audimax
Kevin B. Lee
Regisseur und Filmkritiker
Lydia Anemüller
Produzentin für Musikvideos und Videokunst

Lydia Anemüller, geboren kurz vor der Wende in Ostberlin, schmeißt nach dem Sendeschluss von Viva Zwei ihren Fernseher weg und studiert Filmwissenschaft, Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Medienwissenschaft in Berlin, sie produziert Musikvideos und Videokunst. Seit 2016 ist sie Mitglied des Theaterkollektivs Girl to Guerilla. Seit 2018 betreut sie das Schlingensief-Archiv der Filmgalerie 451. Lydia Anemüller lebt und arbeitet in Berlin in der Filmgalerie 451.

Betina Kuntzsch
Regisseurin und Videokünstlerin

Betina Kuntzsch, geboren 1963 in Berlin, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 1988 Diplom mit der Videoarbeit „Ich saß auf einem Steine“. Arbeit beim DDR-Fernsehen und für Filmproduktionen. Seit 1988 Videotapes und Installationen, Druckgraphik, Animationen und Dokumentarfilme. Für ihre Arbeiten erhielt sie vielfach Preise, u.a. eine Goldene Taube bei DOK Leipzig (wegzaubern, 2015). Betina Kuntzsch lebt und arbeitet in Berlin.