„Ich bin das Filmauge. Ich bin das ­mechanische Auge. Ich bin die Maschine, die euch die Welt so zeigt, wie nur ich sie zu sehen imstande bin.“ Als „Der Mann mit der Kamera“ (1929) schrieb Dziga Vertov Filmgeschichte. Sein Debütfilm „Jahrestag der Revolution“ entstand im Auftrag des russischen Erziehungsministeriums zum ersten Jahrestag der Oktoberrevolution. Vertov, damals 22, montierte selbstgedrehtes- und Fremdmaterial zu einer Bilderchronik der Ereignisse zwischen 1917 und 1918. Der verschollen geglaubte Film wurde in mühevoller Kleinarbeit vom russischen Filmhistoriker Nikolai Izvolov und seinem Team restauriert. Ein zeitloses Zeitzeugnis, das einmalige Einblicke ins revolutionäre Russland und in Vertovs künstlerische Frühphase vermittelt. Faszinierend, filmisch - ein Muss! Noemi Schneider

Wir präsentieren das Film-Screening mit Live-Musik von Martin Lidl. Er spielt Lidloop, improvisierte Musik mit Loopmachine: Ein leiser Ton, ein grooviges Etwas, plötzlich wiederholt es sich, schwillt an, wird immer intensiver, bricht aus, schlägt Haken und landet dann doch plötzlich in überraschend kuschligen Gefilden... Oder frei nach Karl Valentin: Hinter jeder Ecke lauern ein paar Richtungen!