DOK.special IN MEMORIAM

Weltpremiere

In diesem Jahr betrauern wir den Tod von vier Pionier.innen des europäischen Dokumentarfilms, die den Stil ganzer Generationen geprägt haben. Vier große Namen, die mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts aufs Engste verwoben sind: Agnès Varda, Marceline Joridan-Ivens, Claude Lanzmann und Klaus Wildenhahn.

MARCELINE. A WOMAN. A CENTURY

Niederlande, Frankreich 2018 – Regie: Cordelia Dvorák – OmU

Frech, kokett, radikal: Marceline wird 90 und bekommt erst einmal die Haare tiefrot nachgefärbt. Feuer war sie von Anfang an: Geboren in Paris als Marceline Rozenberg, wird sie als 15-Jährige mit ihrem Vater, einem polnischen Juden, nach Auschwitz deportiert. Als dieser ermordet wird, hört sie auf zu wachsen. Die Überlebende 78750, bei ihrer Rückkehr schockiert von der Mauer des Schweigens auch in der eigenen Familie, stürzt sich in die Pariser Künstlerszene der 60er-Jahre und sammelt erste Filmerfahrung als Protagonistin in Jean Rouchs legendärem Cinéma-Vérité-Klassiker CHRONIK EINES SOMMERS. Schon kurz danach beginnt sie selber zu drehen, lernt Dokumentarfilmlegende Joris Ivens kennen; sie arbeiten 30 Jahre zusammen. Nach seinem Tod kehrt sie, inzwischen fast siebzig nach Auschwitz zurück und dreht ihren ersten Spielfilm (BIRKENAU UND ROSENFELD, 2003). Marceline Loridan-Ivens starb im Herbst 2018 – eine Jahrhundertlegende. Elena Alvarez

Der Film feiert beim DOK.fest München 2019 seine Weltpremiere.

 

Kamera: Georgi Lazarevski, Susanna Salonen, Bettina Borgfeld, Thomas Bataille. Ton: Stephan Bauer, Daniel Waldhecker, Stephan Raphael Grüning. Schnitt: Laurence Miller, Frederike Anders. Musik: Jan Tilman Schade. Produktion: Elda Productions. Produzent: Christilla Huillard-Kann, Corinne Delpech. Länge: 76 min. Vertrieb: Sweet Spot Docs. Verleih: Sweet Spot Docs

  • Montag
    13.05.2019
  • 17:00
  • Filmmuseum