Retrospektive Helga Reidemeister

Der Inflation des Faktischen setzt Helga Reidemeister in ihren Filmen die Realität des Erlebten entgegen: Ihr präziser und unbestechlicher Blick auf scheinbar Unwesentliches offenbart den Kern menschlicher Beziehungen. Die Retrospektive präsentiert sechs Filme aus vier Jahrzehnten ihres Schaffens.

MIT STARREM BLICK AUFS GELD

Deutschland 1983 – Regie: Helga Reidemeister – Originalfassung: Deutsch – Länge: 106 min.

  • Fr, 04.05.2018
    19.00
    Filmmuseum

Von den beiden war Hilde schon immer die Schönere, die Attraktivere, die Problemlosere. In ihren Jugendjahren ist sie in Helgas Augen unliebsame Konkurrenz, oberflächlich, leicht zu haben. Zwanzig Jahre später tragen die ungleichen Schwestern auf ihre je eigene Weise zu einer Politik der Frauenkörper bei: Helga als Filmemacherin hinter der Kamera, Hilde als Modell davor. Doch plötzlich ist da etwas, das Helgas Interesse weckt. Durch den Oberflächenglanz hindurch schimmert ein leiser Widerstand. All das Nachbessern am eigenen Körper. All die Show. Wie fühlt sich das eigentlich an, ein ganz normaler Alltag? „Strampel ich nur ein bisschen, geh ich ganz unter oder tauche ich am Ende auf und bin befreit?“ Von den persönlichsten Sehnsüchten ausgehend gelingt Helga Reidemeister der Rückschluss auf allgemein wirkmächtige Wirklichkeitszusammenhänge. Sarina Lacaf

Autor*in: Karlheinz Gschwind, Holger Petersen, Klaus Volkenborn, Helga Reidemeister. Kamera: Johannes Flütsch, Karlheinz Gschwind. Ton: Jochen Hergersberg. Schnitt: Elisabeth Förster. Musik: Andi Brauer. Produktion: Journal-Film Klaus Volkenborn KG (Berlin). Produzent*in: Klaus Volkenborn. Verleih: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin.

  • Fr, 04.05.2018
    19.00
    Filmmuseum