DOK.special Literaturhaus München

KONTRAHENTEN ODER GLEICHGESINNTE? DIE KUNST DES INTERVIEWS

Lesung, Talk & Film mit Georg Stefan Troller

 

Georg Stefan Troller, Jahrgang 1921, führte nach eigenen Angaben an die 2000 Interviews, drehte 150 Dokumentarfilme und schrieb 16 Bücher. Er war Sonderkorrespondent des ZDF in Paris, legendär wurde seine Sendereihe "Personenbeschreibung", in der er prominente und unbekannte Zeitgenossen porträtierte. Wir zeigen Georg Stefan Trollers vielschichtiges und sensibles Filmporträt RON KOVIC – WARUM VERSCHWINDEST DU NICHT (1977, 31 Min). Zuvor wird Georg Stefan Troller aus seinen Büchern "Unterwegs auf vielen Strassen. Erlebtes und Erinnertes" (2016, Edition Memoria) sowie "Mit meiner Schreibmaschine. Geschichten und Begegnungen" (2015, Edition Memoria) lesen.

Seit rund zwanzig Jahren lädt das Literaturhaus München alle Interessierten zu einem umfangreichen Programm aus Ausstellungen, Lesungen, Diskussionen und Workshops ein. Internationale Bestseller werden hier neben Texten junger AutorInnen präsentiert. Für kontroverse Diskussionen aktueller politischer und kultureller Themen ist ebenso Platz wie für Prosa, Pop und Poesie. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf einem offenen Dialog mit dem Publikum.

Moderation und Gespräch: Moritz Holfelder (BR Kultur)

RON KOVIC – WARUM VERSCHWINDEST DU NICHT

Deutschland 1977 – Regie: Georg Stefan Troller – dtOF, zu Gast: Georg Stefan Troller – Länge: 31 min.

  • Sa, 06.05.2017
    17.00
    Literaturhaus

Oliver Stones oscarprämierter Film BORN ON THE 4TH OF JULY und der Welthit BORN IN THE U.S.A. von Bruce Springsteen basieren auf der gleichen Geschichte: Der Autobiografie von Ron Kovic, in der er seine Erlebnissen in Vietnam und deren Folgen verarbeitet. In der vertrauten Subjektivität geht Georg Stefan Troller auch bei diesem, für das ZDF-Format PERSONENBESCHREIBUNG entstandenen Porträt, nicht zimperlich mit seinem Protagonisten um. Auf diese Weise erleben wir Ron Kovic abwechselnd als Kriegsverbrecher, Opfer des Krieges, Antikriegsheld und als Menschen, der sich nach Annerkennung und Liebe sehnt. Troller gelingt das vielschichtige und sensible Porträt eines Vietnamkriegsveteranen, dessen Geschichte das Trauma einer ganzen Nation offenbart. Daniel Sponsel

Georg Stefan Troller

1921 als Sohn jüdischer Eltern in Wien geboren, muss Georg Stefan Troller im Alter von 17 Jahren vor den Nazis in die USA fliehen. Nach Kriegsende kehrt er zwischenzeitlich zurück, um anschließend von 1946 bis 1949 zunächst Anglistik in Los Angeles und dann in New York Theaterwissenschaften zu studieren. 1949 lässt sich Troller in Paris nieder und wird als Hörfunkreporter für den RIAS tätig. Ab den 1950er Jahren arbeitet er zunehmend für das Fernsehen. Legendär geworden ist sein ab 1962 für den WDR produziertes "Pariser Journal". Die "Personenbeschreibungen", die Troller ab 1972 für das ZDF herausgibt, erhalten zahlreiche Auszeichnungen. Neben seiner Tätigkeit als Filmemacher ist Georg Stefan Troller als Buchautor tätig.

Filmografie (Auswahl)

MUHAMMAD ALI – DER LANGE WEG ZURÜCK, DE 1974, 30 Min.
RON KOVIC – WARUM VERSCHWINDEST DU NICHT?, DE 1977, 30 Min.
BEGEGNUNG IM KNAST, DE 1981, 45 Min.
MORD AUS LIEBE, DE 1993, 85 Min.
AMOK!, DE 2001, 45 Min.
SELBSTBESCHREIBUNG, DE 2001, 80 Min.
TAGE UND NÄCHTE IN PARIS, DE 2004, 60 Min.

Autor*in: Georg Stefan Troller. Kamera: Carl F. Hutterer, Wilhelm Dehmel. Schnitt: Elfi Kreiter (damals: Harder). Produktion: NN. Produzent*in: NN.

  • Sa, 06.05.2017
    17.00
    Literaturhaus