Doppelprogramm

MA NGI FI - I AM HERE

D 2005 – Regie: Lisa Reisch – OmeU – Länge: 34 min.

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  • Mo, 08.05.2006
    17.00
    Carl-Amery-Saal, Gasteig

Alltag und Geisterwelt. Drei Frauen im Senegal. Wasser schöpfen, Kinder hüten, Haare flechten, Reis auslesen. Essen mit der Großfamilie, der Abwasch, eine Soap im Fernsehen – scheinbar ein Kreislauf des Ewiggleichen. Diese Frauen erzählen, in den drei Sprachen Französisch, Wolof und Diolla, das afrikanische Märchen der beiden Koumbas: Zwei Halbschwestern - die eine ein versklavtes Stiefkind, die andere bevorzugt, verwöhnt - und ihre unterschiedlichen Wege durch die Geisterwelt. Die Geschichte weist in die Sphäre der unsichtbaren Mächte, kündet von Traditionen und Werten wie Bescheidenheit und Respekt. Der Mythos als Verbindung zur Welt. "Sie lief und lief und lief, um den Löffel im Meer, in dem der Teufel wohnt, zu waschen." 

"Wir suchen nach Routine in einem Alltag, der schwer zu bewältigen ist. Wir finden eine Ruhe, die ständig Gefahr läuft im Stillstand zu enden. Ihre Energie droht zwischen Regenschauern und sengender Hitze zu verpuffen." (Lisa Reisch).

LISA REISCH, geb. 1978 in Marburg / Lahn. Studium der Ethnologie in München, seit 2001 Dokumentarfilm an der HFF München. Diverse Kurzfilme, 2004 Regieassistenz bei "Die Höhle des gelben Hundes" von Byambasuren Davaa.

Filme 2001 Maikäfer flieg, 2002 Vakuum, 2005 Ma ngi fi – Ich bin hier

Autor*in: Lisa Reisch. Kamera: Marion Neumann. Ton: Franz Scharrer, Jiska Rickels. Schnitt: Lisa Reisch. Musik: Tatjana Jacob. Produktion: Hochschule für Fernsehen und Film München. Produzent*in: Natalie Lambsdorff.

ENDE EINER REISE - VON DRAHTBINDERN UND MAUSEFALLENHÄNDLERN

D 2005 – Regie: Babette Ellen Kottkamp – OmdtU – Länge: 54 min.

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  • Mo, 08.05.2006
    17.00
    Carl-Amery-Saal, Gasteig

Museum der aussterbenden Berufe. Jozef Ploštica, Jan Raček und Vasil Dubay zogen als Drahtbinder, Kesselflicker und Mausefallenhändler viele Jahre durch Europa. Das Leben lehrte sie zu arbeiten, die Arbeit zu wandern und die Wanderschaft das Leben zu verstehen. Am Ende ihrer Reise blicken sie nun zurück.
Typologie eines Menschenschlags mit nomadischen Zügen: Je einfacher die Lebensverhältnisse, desto mehr zählen Werte wie Freundschaft und Liebe. Alle Archaik erzählt von der Beschränkung auf das Wesentliche. Der Partner ist ihnen immer noch wichtig, schließlich werfen sie ihre alten Töpfe auch nicht weg, sondern reparieren sie. Ein letztes Mal Hämmern, Klopfen und Nieten einschlagen. Die große Freiheit der fahrenden Händler - vom Verschwinden einer Kultur.

"Das Handwerk der Drahtbinder ist aus der Armut heraus entstanden. Man hatte nichts, also hat man sich einfach etwas ausgedacht und es gemacht. Als man gesehen hat, dass es gut war, ist man damit durch die ganze Welt gezogen." Jozef Ploštica

"An einem Ort, an dem löchrige Töpfe noch repariert und Eheversprechen noch eingehalten werden, verbringen die slowakischen Drahtbinder und Mausefallenhändler ihren Lebensabend. Fernab der großen Politik und rasanten Welt blicken sie zurück auf ein hartes, aber nie um Erfahrung armes Leben. Nach Jahrzehnten der Wanderschaft sind sie angekommen - am Ende einer Reise. Mit viel Warmherzigkeit zeichnet Babette Ellen Kottkamp die liebevollen Charakterzüge eines Menschenschlags, der vorlebt, dass die fundamentalen Dinge, wie Freundschaft und Liebe, ein einfaches Leben über die Zeit hinweg nähren können."

Förderpreis der DEFA-Stiftung, Leipzig 2005; nominiert für den Deutschen Kamerapreis 2006

Regie BABETTE ELLEN KOTTKAMP, geb. 1975 in München. Studium an der HFF München von 1996 bis 2005. Von 2000 bis 2002 redaktionelle Mitarbeit beim Kinderkanal KI.KA von ARD und ZDF. Seit 2002 arbeitet sie als freie Regisseurin und Produzentin.

Filme 1997 Außer Betrieb, 1998 Blaue Wüste, 1999 Im Licht der Sonne, 2001 Leben nach Fahrplan, 2002 Der Oscar des Kinderfernsehens, 2002 Der Traum vom Flieger, 2003 Im Spagat, 2004 Augen auf und durch, 2004 Grenzenloses Kinderfernsehen, 2004 Spencers Geburtstag, 2005 Ende einer Reise

Englischer/Originaltitel: End of a Journey - The Last Slovak Tinkers. Autor*in: Babette Ellen Kottkamp. Kamera: Börres Weiffenbach. Ton: Niklas Schmincke, Sebastian Riegel. Schnitt: Gisela Castronari. Musik: Niklas Schmincke. Produktion: Mosaikfilm Medienproduktion / HFF München. Produzent*in: Babette Ellen Kottkamp.

  • Mo, 08.05.2006
    17.00
    Carl-Amery-Saal, Gasteig