Die Güte der Musik, das ist alles was wir haben. In der südalbanischen Bergstadt Gjirokaster harmonieren Tradition und Gegenwart auf ganz besondere Art und Weise: Der isopolyphone Gesang, ein wichtiger Bestandteil albanischer Folklore, lebt hier neben Alltagssorgen und Disneyfilmen und wird als integraler Bestandteil des gesellschaftlichen Miteinanders gehütet und gepflegt. Roland (Landi) Çenkos Mission und Leidenschaft ist es, dieses Kulturgut an die Jugend weiterzuvermitteln.

Der Film zeigt auf behutsame Weise das persönliche Portrait einer Dorfgemeinschaft, für die der Gesang nicht nur eine Verbindung in die Vergangenheit darstellt, sondern auch eine Form, ihre Gegenwart zu meistern. Helga-Mari Steininger

Auf dem Mond zuhause. Die achtjährige Nurie lebt mit ihren Eltern in einem abgelegenen Dorf in den albanischen Bergen. Nach und nach verlassen die Bewohner die Gegend auf der Suche nach Arbeit, bis kaum mehr Menschen zurückbleiben. Doch Nuries Welt ist voller Abenteuer. Anstatt Rock zu tragen oder mit anderen Mädchen zu spielen, kämpft sie mit dem Schwert und klettert in alten Burgruinen. Nur eines erlauben ihre Eltern nicht: Dass sie einmal so wird wie die Erwachsenen, die in der Fabrik arbeiten. Mit kindlicher Leichtigkeit erzählt der Film von einem Land im Umbruch, von Abwanderung und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Anne Thomé

Freie Fahrt für freie Bürger. 2010 hebt die EU die Visumspflicht für Albaner auf. Endlich ist die Reisefreiheit nicht mehr von der Größe des Geldbeutels abhängig. Auf den Straßen Tiranas feiern die Menschen die symbolische Grenzöffnung bis spät in die Nacht. Ministerpräsident Berisha sagt seinen Landsleuten eine europäische Zukunft voraus. Doch die Aufbruchsstimmung ist trügerisch. In facettenreichen Interviews nähern sich die drei Filmemacherinnen Albanien und seinen Menschen an.
Die Sehnsucht nach einer Zukunft im eigenen Land trifft auf die Frustration vieler Heimkehrer. Ein Film über das Fernweh und das Heimweh einer Nation. Anne Thomé

„Wir sind Habenichtse!“ Nach einer jahrhundertelangen Geschichte der Wanderschaft und der Vertreibung hat sich die kleine Roma-Gemeinde im albanischen Hinterland niedergelassen. Mensch und Tier, Jung und Alt leben auf engstem Raum zusammen. Die Not hat die Menschen erfinderisch gemacht. Vom Kochtopf bis zum Kinderspielzeug - alles ist improvisiert. Maria Pavlidous Film wirft uns mitten hinein in den Alltag der Roma, die um ihr tägliches Überleben kämpfen.

In wenigen, genau beobachtenden Aufnahmen entsteht so eine ganze Welt. Anne Thomé