JADE GREEN STATION (BISE CHEZHAN)
China 2004 – Regie: Yu Jian – Originalfassung: Mandarin – Untertitel: Englisch – Länge: 122 min.
Fast 100 Jahre ist es her, seit die Franzosen als Kolonialmacht nach Vietnam kamen. 1910 ließen sie die Dian-Yue-Eisenbahnlinie bauen, die die chinesische Stadt Yunnan mit Kunming in Vietnam verband. Luxusgüter, französische Baumwolle, Reis und Sojabohnen aus Japan, wurden auf der Strecke transportiert. Das verschlafene Dorf Bise (Jade Green Village) wurde dank seines Bahnhofs zu einer lebendigen Stadt und einem wichtigen Warenumschlagsplatz. Man nannte es auch Little Shanghai, verglich es mit Hongkong und konnte es auf der Weltkarte finden.
Heute ist Bise wieder ein Dorf in der Provinz. Nur hin und wieder passiert ein Zug, die Eisenbahner haben nichts zu tun. Auf den Bahnsteigen liegen Maiskolben zum Trocknen in der Sonne, ein Camper hat an den Gleisen sein Zelt aufgestellt. Die alten Lagerhäuser verfallen. Die ältesten Einwohner können sich noch an die französische Zeit erinnern, an die Kuomintang, an die Gründung der Volksrepublik und die Jahre der Kulturrevolution. Noch immer fürchten sie eine neue politische Kampagne und Repression, wenn sie von den alten Zeiten sprechen. Die Vergangenheit ist in Bise immer noch spürbar. Es ist ein Ort, an dem sich das moderne China und das alte Kaiserreich begegnen. Ein Film des Schriftstellers und Lyrikers Yu Jian.
Bio-Filmographie YU JIAN, geb. 1954 in Kunming, Vietnam. Fabrikarbeiter, dann Studium an der Yunnan Universität in China. Er schrieb Theaterstücke und trat als Schauspieler in Peking und Paris auf. Er ist ein bekannter Lyriker und Prosaschriftsteller Chinas und Herausgeber der "Yunnan Literary & Art Review".
Filme 1992 A Train from 1910, 2002 Slow, 2003 Jade Green Station
Englischer/Originaltitel: Jade Green Station. Co-Regie: He Yuan. Kamera: Yu Jiang, Yang Kun, He Yuan. Ton: Gu Tao. Schnitt: He Yuan. Musik: Tony Overwater. Produktion: Mang Studio. Produzent*in: Yu Jian.

