OF TIME AND THE CITY (AUSSER KONKURRENZ)
Großbritannien 2008 – Regie: Terence Davies – Originalfassung: Englisch – Länge: 74 min.
Zwanzig Jahre nach seinem Meisterwerk "Distant Voices, Still Lives" kehrt Terence Davies nach Liverpool und zu den Erinnerungen an die Jahre seiner katholischen Kindheit und seines schwulen Coming-Outs zurück. Of Time and the City ist ein filmischer Essay, eine visuelle Symphonie über die Entwicklung, die die Europäische Kulturhauptstadt 2008 seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs genommen hat. Dokumentaraufnahmen aus den 1940er bis 1970er Jahren erinnern an verlorene Institutionen wie den Lumpensammler, den Milchjungen oder den kollektiven Waschtag und an die radikalen Umwälzungen, die der soziale Wohnungsbau zumindest in der Skyline der Stadt hinterlassen hat. Bemerkenswert ist die Komposition der Archivbilder mit einem Soundtrack, der von klassisch bis populär reicht - und eigenwillige Kontrapunkte setzt. Einzigartig wird Of Time and the City jedoch durch Davies' Stimme und seinen Voice-Over-Kommentar. Sein "Yeah, yeah, yeah" in Anspielung auf die berühmten Söhne der Stadt muss man gehört haben und wenn er sich mit trockenem Spott über den Start der "Betty-Windsor Show" 1947 lustig macht, dankt man auch als "wiedergeborener Atheist" Gott für diesen Humor.
Cinema and the City Award, Thessaloniki Film Festival 2008
http://philonfilm.blogspot.com/2008/10/interview-terence-davies.html
Regie TERENCE DAVIES, geb. 1945 in Liverpool, England. Stammt aus einer katholischen Arbeiterfamile, war das jüngste von zehn Geschwistern. Arbeitete zunächst als Buchhalter, bevor er eine Schauspielausbildung in Coventry absolvierte. Ausbildung als Regisseur und Drehbuchautor an der National Film School in London. Erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Filme. Fellow des British Film Institute in Anerkennung seines herausragenden Beitrags für die Filmkunst.
Filme (Auswahl) 1976 Children, 1980 Madonna and Child, 1983 Death and Transfiguration, 1984 The Terence Davies Trilogy; 1988 Distant Voices, Still Lives, 1992 The Long Day Closes, 1995 The Neon Bible, 2000 The House of Mirth, 2008 Of Time and the City
Englischer/Originaltitel: Of Time and the City (noncompetitive). Kamera: Tim Pollard. Ton: David Coyle, Steven Guy. Schnitt: Liza Ryan-Carter. Musik: Ian Neil. Produktion: Hurricane Films. Produzent*in: Solon Papadopoulos / Roy Boulter. Vertrieb: HanWay Films

