HFF und mehr, Teil 1

  • Do., 07.05.09
    11.00
    Filmmuseum

    spanOmeU

DAS GEGENTEIL VON ARBEIT

Deutschland 2009 – Regie: Xenia Sigalova – Originalfassung: Deutsch – Länge: 70 min.

Ein Theater als schützende Insel für Menschen aus aller Herren Länder: Sie sind Hartz IV-Langzeitarbeitslose, die auf 1-Euro-Job-Basis an einem Schauspielprojekt teilnehmen. Ehemalige Fabrikarbeiter, Büroangestellte oder Akademiker trinken hier Kaffee, tauschen sich aus, schlafen eine Runde und machen hin und wieder auch Theater. Wer nicht spielen will, muss nicht - und das nervt vor allem Spielleiter Klaus. Ihm wird die Lethargie allmählich zu viel und er beginnt, die bunte Truppe nach seinen Vorstellungen zu organisieren. Das bringt Ärger mit sich. Das Ulmer Projekt mag vordergründig Theater sein, es geht in Xenia Siglovas Film aber um viel mehr: Inwieweit müssen Hartz-IV-Empfänger eigentlich "funktionieren"? Der dunkle Saal ist Schutzglocke und Druckkammer zugleich, Szenen des Überschwangs und der Empathie wechseln sich ab mit Phasen existentieller Frustration. Und doch: Alle empfinden das Theater als Hort der Freiheit. Visuell exzellent komponiert, politisch hoch aktuell und obendrein herrlich subversiv. Ein aufschlussreiches Kammerspiel.

RegieXENIA SIGALOVA, geb. in Voronezh, Russland, 1997/98 Studium der Malerei an der Kunsthochschule in Voronezh, 1999-2002 Allgemeine Hochschulreife am Zeppelin-Gymnasium in Stuttgart. Seit 2005 Studium an der HFF München, Abt. IV Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik.

 

Filme (Auswahl) 2006 Russischer Standard (Kurzfilm), 2007 Kurzstrecke (Kurzfilm), 2008 Das Gegenteil von Arbeit

Autor*in: Xenia Sigalova, Alexander Costea. Kamera: Alexander Costea. Ton: Xenia Sigalova. Schnitt: Xenia Sigalova, Alexander Costea. Produktion: Hochschule für Fernsehen und Film München. Produzent*in: Mareike Lueg.

RUTA DEL CHE

Deutschland, Bolivien 2009 – Regie: Yvonne Rüchel-Aebersold / Philip Koch – Originalfassung: Deutsch, Spanisch – Untertitel: Englisch – Länge: 46 min.

¡Viva la revolución! - oder auch nicht. Im November 1966 reist Ernesto Che Guevara mit einer Handvoll Guerilla-Kämpfer nach Bolivien. Sein Plan ist so idealistisch wie größenwahnsinnig: Er will den Brandherd legen für eine Revolution, die den gesamten lateinamerikanischen Subkontinent umspannen soll. Doch der revolutionäre Geist der Bolivianer lässt zu wünschen übrig und das Militär ist den geschwächten Guerilleros auf den Fersen. Im Oktober 1967 wird Che gefangen genommen und hingerichtet. Heute ist sein Weg durch den Dschungel, die "Ruta del Che", zum Pilgerpfad geworden. Der deutsche Auswanderer Klaus Schütt versucht den Menschen der Region durch den touristischen Ausbau dieser Attraktion Wege aus der Armut aufzuzeigen. Doch er stößt nicht nur auf Begeisterung. Im Gespräch mit Zeitzeugen, Dorfbewohnern und stolzen Besitzern kurioser Revolutions-Reliquien zeigt sich die extreme Ambivalenz - zwischen Verachtung und Anbetung - mit der Guevara bis heute in Bolivien wahrgenommen wird. Impressionen von Land und Leuten ... ein unterhaltsames Road-Movie nicht nur für ergebene Verehrer des Commandante.

 

 

 

 

http://www.ruta-del-che.de/

Regie PHILIP KOCH, geb. 1982 in München. Seit 2003 Studium der Spielfilm-Regie an der HFF München. Zudem Arbeiten als freier Regisseur, Drehbuchautor und Produzent für Spielfilm, Dokumentarfilm, Industrie-, Image- und Werbefilm. Gründete 2005 die Philip Koch Filmproduktion. YVONNE RÜCHEL-AEBERSOLD, geb. in München. Studium an der HFF München. Arbeit an Dokumentarfilmprojekten sowie für Print und TV. Gründerin der Produktionsfirma Mineros Film.

 

Filme (Auswahl) PHILIP KOCH 2004 Pathos & Galatea, Ballad of Distances, 2005 Die Suche, 2006 Fadista, 2007 Lumen, 2009 Picco (AT) YVONNE RÜCHEL-AEBERSOLD 2002 Bilderbuch Kadiköy, 2004 Faadumo, 2005 Georges Troller - Fragmente, 2007 Total Control can be the Death of a Work, Spurensuche, 2009 Die weibliche Schrift (AT) GEMEINSAM 2009 Ruta del Che

Englischer/Originaltitel: Ruta del Che. Co-Regie: Philip Koch. Autor*in: Yvonne Rüchel-Aebersold, Philip Koch. Kamera: Gero Kutzner. Ton: Philip Koch, Ferdinand Freising. Schnitt: Stefan Ludwig, Georg Michael Fischer. Musik: Angela Oh. Produktion: Philip Koch Filmproduktion. Produzent*in: Philip Koch.

  • Do., 07.05.09
    11.00
    Filmmuseum

    spanOmeU