BISHAR BLUES
Indien 2006 – Regie: Amitabh Chakraborty – Originalfassung: Bengali – Untertitel: Englisch – Länge: 80 min.
In Indien und Bangladesh leben über 80 Millionen Muslime. Eine besondere Stellung unter ihnen nehmen die Fakire ein: Asketen, die als Anhänger des "Bishar Islam" der sufistischen Mystik nahe stehen. Sie sprechen sich gegen das Kastenwesen aus, predigen die Gleichberichtigung von Mann und Frau und glauben - im Gegensatz zur Mehrheit der Moslems - nicht an ein höheres, übergeordnetes Wesen. Sich selbst erkennen, hieße Allah erkennen, es gebe kein vollkommeneres Wesen als den Menschen. Die in Arabien entstandene Religion haben die "Armen" (Fakir von arab. faq: arm) über die Jahrhunderte mit lokalen Praktiken und Ritualen überschrieben und tradiert. In Form von wundersamen Liedern geben sie ihr kulturell mit dem Buddhismus und Hinduismus verwandtes Erbe weiter: Stücke, getragen von Spiritualität, durchdrungen von lehrreichen Geschichten. Jeder Fakir spinnt die Fabeln weiter und fügt neue Variationen hinzu. Musik als Existenzbedingung, der Mensch als Suchender. "Bishar Blues ist mein Versuch, ein anderes Gesicht des Islams zu entdecken." (Amitabh Chakraborty)
Regie AMITABH CHAKRABORTY, geb. 1959 in Indien. Bachelor of Arts in Politikwissenschaften und Graduiertenstudium "Filmmontage" am Film and Television Institute of India, Pune.
Filme (Auswahl) 1990 Kaal Abhirati (Spielfilm), 1996 Kitsch Mitsch, 2006 Bishar Blues, 2007 Cosmic Sex - A Dialogue with Gandhi
Kamera: Somak Mukherjee. Ton: Partha Barman. Schnitt: Amitabh Chakraborty, Amit Debnath. Produktion: Amitabh Chakraborty. Produzent*in: Amitabh Chakraborty.

