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HOTEL RADIUM - DIE VERBOTENE STADT

D 2004 – Regie: Peter Heller – Originalfassung: Deutsch – Länge: 52 min.

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Eine Ausgrabung. Jachimov, vormals Joachimsthal, ein altes Städtchen im böhmischen Erzgebirge hat eine lange und unglaubliche Geschichte. Gemeint sind dabei nicht die Affären des Kurbetriebs mit seinen Radiumquellen. Die Silberminen gaben einst dem Taler den Namen. Marie Curie fand in Joachimsthal das strahlende Element Radium, hoffte auf seine heilende Wirkung und begründete das Atomzeitalter. Die Rote Armee vertrieb 1945 die deutsche Bevölkerung. Im Kalten Krieg verlangte Stalin die schnelle Ausbeutung der Uranvorkommen - und bekam so seine sowjetische Atombombe. Zehntausende Tschechen, politische Gefangene, katholische Priester, Künstler schufteten als Zwangsarbeiter ohne jeden Schutz vor der Strahlung in den Bergwerken. Nachdem die Uranvorkommen erschöpft waren, schüttete man die Minen zu, schleifte die Lager - und verdrängte die schreckliche Zeit. Heute graben Unerschrockene diese Vergangenheit unter der idyllischen Oberfläche des Kurstädtchens wieder aus.

Regie PETER HELLER, geb. 1946 in Prag. Ausbildung zum Fotografen, 1969-72 Studium an der HFF München. Seit 1973 freier Produzent, Autor und Filmemacher. Zudem Lehrbeauftragter u.a. an der dffb Berlin und der HFF München. Gründungsmitglied des Verleihs der Filmemacher, des Europäischen Dokumentarfilminstituts Mülheim/Ruhr und der AG DOK. Seine Filme erhielten zahlreiche Auszeichnungen.

Filme (Auswahl) 1973 Heile Welt und Dritte Welt, 1975 Wagnis und Gewinn, 1976 Herren im eigenen Land, 1977 Sklaven im eigenen Land, 1978 Die Liebe zum Imperium, 1979 Guten Tag Deutschland, 1981 Der da ist tot und der beginnt zu sterben, 1982 Der vergessene Führer (Hugenberg), 1985 Dschungelburger - Hackfleischordnung International, 1986 Arm würd ich nicht sagen ..., 1987 Das Brot des Siegers, 1988 African Lady, 1989 Der Pornojäger, 1991 Wie die Wilden, 1993 Don Camillo und der Kampf um Bonn, 1995 Der Tod des Ares, 1996 Die Grille mit dem Maulkorb, 1996 Freiheit - Gleichheit - Mütterlichkeit, 1997 Mama General, 1998 Most - Nachruf auf eine alte Stadt, 1999 Tam Tam zur Tagesschau, 2001 Cottonmoney & Die globale Jeans (DOK.FEST 2002), 2002 Saubere Ernte, 2004 Mutterjahre (DOK.FEST 2005), 2004/2005 Hotel Radium

Autor*in: Peter Heller. Kamera: Peter Heller, Michal Cerny. Ton: Gregor Kuschel. Schnitt: Wolfgang Grimmeisen. Produktion: Filmkraft. Produzent*in: Peter Heller.

VERSTRAHLT UND VERGESSEN

D 2006 – Regie: Christoph Boekel – Originalfassung: Russisch – Länge: 52 min.

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Unwissenheit, Menschenverachtung, Opferbereitschaft - angesichts der Atomkatastrophe. Zwanzig Jahre ist es nun her: Der Reaktor von Tschernobyl gerät außer Kontrolle, explodiert und setzt gewaltige Mengen radioaktiver Strahlung frei. Um Europa nicht massiv zu verseuchen, fällt schnell die Entscheidung: Der Brand muss gelöscht und die Ruine versiegelt werden. Tausende "Liquidatoren", Soldaten, Feuerwehrleute, Freiwillige werden mehrfach tödlichen Dosen ausgesetzt, auch die abgeordneten Filmteams. Viele sterben schon Tage später. Die Gefahr ist unsichtbar, ohne Geräusch. Kaum jemand weiß, was Strahlung bedeutet, die Öffentlichkeit wird nicht aufgeklärt. Unzählige Helfer und Anwohner leiden jahrelang an Krebs, ohne angemessene Behandlung oder Unterstützung. Ein eindringlicher, sehr persönlicher Film des russlanderfahrenen Regisseurs Boekel. Der Tonmann, der Eisenbahnsoldat, der Prawdaredakteur, die Übersetzerin: Schicksale, Leiden, Erinnerungen, Vergessen und das, was man damals nicht wusste – oder heute schon nicht mehr wissen will.

Regie CHRISTOPH BOEKEL, geb. 1949. Ab 1973 Studium an der HFF München, Arbeit als Jazz-Musiker, Clown, Fotograf, Regieassistent und Kameramann. 1978 Gründung der BAUM-Filmproduktion. Seither freier Produzent und Regisseur. Gründungsmitglied der AG DOK, Dozent an der dffb Berlin. Ab 1987 Zweitwohnsitz Moskau, 1990-95 mit Produktionsfirma in Moskau. Seine Filme wurden vielfach ausgezeichnet.

Filme (Auswahl) 1982 Der längere Atem, 1986 Enola, 1989 Die Spur des Vaters, 1994 Moskau - Alle meine Lieben, 1995 Kriegsgefangene (3 Teile), 1997 Besuch einer alten Dame, 1997 Der Krieg, die Ausstellung, mein Vater, 1997 Hitlers Ostwall, 1999 Blicke in die Hölle (2 Teile), 2004 Wodka - Die Träne Gottes, 2005/2006 Verstrahlt und vergessen

Autor*in: Christoph Boekel. Kamera: Anatolij Rudakow. Ton: Valerij Jermakow. Schnitt: Thomas Balkenhol. Produktion: Baum-Film GmbH. Produzent*in: Christoph Boekel. Vertrieb: German United Distributors.

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