Weiße Raben - Offenes Werkstattgespräch

mit Tamara Trampe und Johann Feindt. Hochschule für Fernsehen und Film, Frankenthaler Str. 23, U- und S-Bahnhof Giesing. Eintritt frei!

  • Do., 12.05.05
    10.00
    Hochschule für Fernsehen und Film

    Ausschnitte aus einem früheren Werk von Tamara Trampe und Johann Feindt

WEISSE RABEN - ALPTRAUM TSCHETSCHENIEN

Deutschland 2005 – Regie: Johann Feindt, Tamara Trampe – Originalfassung: Russisch – Untertitel: Deutsch – Länge: 90 min.

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Ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen gibt. Petja und Kirill melden sich - gerade 18 Jahre alt - freiwillig zum Einsatz an der tschetschenischen Front. Die Krankenschwester Katja arbeitet in einem Lazarett im Kriegsgebiet. Zuhause hatten sie keine Arbeit gefunden. An Leib und Seele verkrüppelt, allein gelassen mit ihren Erfahrungen von Verstümmelungen, Folter und Tod kehren sie zurück.

Über einen Zeitraum von drei Jahren beobachten Johann Feindt und Tamara Trampe wie die Heimgekehrten versuchen, sich in einer Gesellschaft zurechtzufinden, die den Krieg verdrängt. Nur beim Komitee der Soldatenmütter Russlands hört man ihnen und ihren hilflosen Eltern zu. Seit zehn Jahren herrscht Krieg in Tschetschenien. Ein schmutziger Krieg, in dem es nur Verlierer gibt. Inzwischen trägt er ein neues Etikett: Kampf gegen den Terrorismus.

"Ich habe mir immer vorgestellt: Wenn du nach Hause kommst, holst du dir die Campingliege in den Garten und schläfst unterm Apfelbaum ... Jetzt hab ich Angst. Als wir nach Hause kommen, hat sich alles verändert: die Mode, die Musik, sogar die Straßen. Auch die Einstellung zum Krieg hat sich verändert. Wir werden weiße Raben sein." Valerij Morosov, 20 Jahre, Mot-Schütze

Preise: Library Prize, Cinéma du Réel, Paris 2005

Regie TAMARA TRAMPE geb. 1942, Germanistikstudium in Rostock, 1967-1970 Kulturredakteurin, 1970-1990 Spielfilmdramaturgin der DEFA in Babelsberg. Seit 1990 freie Filmemacherin, Autorin und Dramaturgin. Sie unterrichtet an verschiedenen Filmhochschulen. Mehrere Auszeichnungen auf internationalen Festivals. JOHANN  FEINDT geb. 1951 in Hamburg, studiert zuerst Medizin, dann 1976 bis 1980 an der DFFB in Berlin. Arbeitet seither als Kameramann, Autor und Regisseur für Fernsehproduktionen, Dokumentar- und Spielfilme. Mehrere internationale Festivalpreise.

Filme (Auswahl) TAMARA TRAMPE 1986 Ich war einmal ein Kind, 1995 ... und ich habe Cezembre erobert (mit H. Schönemann) JOHANN FEINDT 1981 Die Hoffnung stirbt zuletzt, 1987-1988 Nachtjäger, 1997-1998 Mein Freund der Minister, 1999 Kriegssplitter – Kosovo, 2002 Sebnitz – Die perfekte Story, 2003 Reporter vermisst (Grimme-Preis 2004) GEMEINSAM 1990 Im Glanze dieses Glückes (mit J. Meerapfel, H. Reidemeister, D. Schumann), 1990-1991 Der schwarze Kasten, 2001 Protokoll einer Recherche, 2005 Weiße Raben – Alptraum Tschetschenien

Englischer/Originaltitel: White ravens - Nightmare in Chechenia. Autor*in: Johann Feindt, Tamara Trampe. Kamera: Johann Feindt. Ton: Paul Oberle. Schnitt: Stephan Krumbiegel. Produktion: zero film. Produzent*in: Thomas Kufus. Vertrieb: Telepool.

DER SCHWARZE KASTEN

Deutschland 1992 – Regie: Johann Feindt und Tamara Trampe – Originalfassung: Deutsch – Länge: 94 min.

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Black Box DDR. Im Februar 1990 verlas der Schriftsteller Jürgen Fuchs Gedächtnisprotokolle aus seiner Haftzeit in einem Gefängnis der Staatssicherheit. Während der Lesung stand ein Mann auf und sagte: "Ich bin einer von denen, die Sie beschreiben, aber mit uns spricht ja keiner."
Später stellte sich jener Mann, Dr. Jochen Girke, den Fragen von Tamara Trampe und Johann Feindt. Girke war Stasi-Oberleutnant und lehrte das Fach »Operative Psychologie« an der Hochschule des Geheimdienstes. In seinen Vorlesungen saßen zukünftige Ermittlungsbeamte und Führungsoffiziere informeller Mitarbeiter. Ein Versuch, in die Gedankenwelt eines Mannes vorzudringen, der von sich selbst sagt: Ich war ein Schreibtischtäter.

Der Schwarze Kasten ist ein einzigartiges Dokument, wie es nur in den wenigen, spannungsreichen Monaten der "Wendezeit" zwischen November 1989 und Juni 1990 entstehen konnte. Als die DDR sich in Auflösung befand und für kurze Zeit Trauerarbeit möglich war.

"Der Zweck des Gesprächs war, selbst zu verstehen, wie jemand denkt, und wenn man mit diesem Denken unzufrieden ist oder nicht zurechtkommt, ihn so zu provozieren, dass er über sein eigenes Denken nachdenkt." (Johann Feindt)

Beim Offenen Werkstattgespräch zu Weiße Raben werden Tamara Trampe und Johann Feindt auch von ihrer Arbeit an Der Schwarze Kasten berichten.

Donnerstag, 12. Mai, ab 10.00 Uhr im Kino der Hochschule für Fernsehen und Film. Eintritt frei!

Prädikat: besonders wertvoll

    Supporter of BEST.DOKS 20/20

Bio-Filmographie TAMARA TRAMPE geb. 1942, Germanistikstudium in Rostock, 1967-1970 Kulturredakteurin, 1970-1990 Spielfilmdramaturgin der DEFA in Babelsberg. Seit 1990 freie Filmemacherin, Autorin und Dramaturgin. Sie unterrichtet an verschiedenen Filmhochschulen. Mehrere Auszeichnungen auf internationalen Festivals. JOHANN  FEINDT geb. 1951 in Hamburg, studiert zuerst Medizin, dann 1976 bis 1980 an der DFFB in Berlin. Arbeitet seither als Kameramann, Autor und Regisseur für Fernsehproduktionen, Dokumentar- und Spielfilme. Mehrere internationale Festivalpreise.

Filme (Auswahl) TAMARA TRAMPE 1986 Ich war einmal ein Kind, 1995 ... und ich habe Cezembre erobert (mit H. Schönemann) JOHANN FEINDT 1981 Die Hoffnung stirbt zuletzt, 1987-1988 Nachtjäger, 1997-1998 Mein Freund der Minister, 1999 Kriegssplitter – Kosovo, 2002 Sebnitz – Die perfekte Story, 2003 Reporter vermisst (Grimme-Preis 2004) GEMEINSAM 1990 Im Glanze dieses Glückes (mit J. Meerapfel, H. Reidemeister, D. Schumann), 1990-1991 Der schwarze Kasten, 2001 Protokoll einer Recherche, 2005 Weiße Raben – Alptraum Tschetschenien

Englischer/Originaltitel: The Black Box. Autor*in: Johann Feindt, Tamara Trampe. Kamera: Johann Feindt. Ton: Paul Oberle. Schnitt: Sybille Windt. Produktion: Max Film. Produzent*in: Wolfgang Pfeiffer. Verleih: Basis-Film Verleih GmbH.

  • Do., 12.05.05
    10.00
    Hochschule für Fernsehen und Film

    Ausschnitte aus einem früheren Werk von Tamara Trampe und Johann Feindt