Touch the sound, see the music! Faegh lebt mit seinen drei Frauen und elf Kindern in der kurdischen Hochebene nahe der Grenze zum Irak. Alle helfen zusammen, um die traditionelle Trommel "Daf" herzustellen. Viele der Kinder von Faegh sind blind. Wenn die Tambourine verkauft sind, sollen mit dem Geld die Augen des Jüngsten operiert werden. Bahman Ghobadi (Zeit der Trunkenen Pferde, Schildkröten können fliegen –und, bei DOK.FEST 2005, War is over) verzichtet in seinem Film fast vollständig auf das gesprochene Wort, lässt Bilder und Töne zusammenspielen: das Schaben der Messer im Holz, das Schlagen der nassen Felle auf dem Stein, das rhythmische Trommeln der Daf in der kargen Landschaft der kurdischen Berge. Ein Universum, in dem der Klang von Natur und Musik die Bilder zum Schwingen bringt.

Zwei Künstler, zwei Welten - ein Instrument. Reza Derakhshani lebt in Rom. Bei seinen Performances verbindet er das Spiel auf der Kamancheh mit Free-Jazz und elektronischen Klängen. Bahram Berdikor, ein traditioneller Musiker im iranischen Bandar Turkaman, leidet unter strengen Auflagen und Verboten. Obwohl Meister seines Fachs, darf er die schönsten Kamancheh-Stücke nicht spielen, da sie als anstößig gelten. Die weltliche Liebe etwa muss in den Liedtexten ausgespart bleiben. Gewünscht ist ausschließlich spirituelle Musik.
Reza lebt in gediegenem Wohlstand, ist ein gern gesehener Gast auf Parties. Bahram wird nur noch selten für einen Auftritt engagiert und ist verzweifelt. Die Jugend hört Pop, für seine Musik interessiert sich kaum noch jemand. Schlaglichtartige Einblicke in zwei Lebenswelten in schlichten, konzentrierten Bildern und einer spannenden Montage.