LA FEMME SEULE (THE LONELY WOMAN)
Frankreich 2004 – Regie: Fatih Brahim – Originalfassung: Französisch – Untertitel: Englisch – Länge: 24 min.
Moderne Sklaverei. Akosse Legba, 32, stammt aus Togo. Bei ihrer Ankunft in Paris nahm man ihr den Pass. Ein Jahr lang arbeitet sie ohne Lohn als Putzfrau und Kindermädchen in einem großbürgerlichen Haus. Dann gelingt ihr die Flucht.
Ihre Stimme in einer leeren Wohnung. Akosse Legba erzählt, wie sie nach Frankreich kam, schildert ihren Alltag in dem fremden Haushalt. Die Zimmer beleben sich und bleiben trotzdem leer: Ein gedeckter Tisch, eine laufende Waschmaschine, ein Fenster, das sich bewegt. Licht geht an und aus, von unsichtbarer Hand. Spuren in die Vergangenheit, Erinnerungen in die Kindheit in einem kleinen Dorf in Togo.
Brahim Fatih findet in seinem dokumentarischen Essay berührende Bilder von Anonymität, Verlassensein und Sehnsucht, zu einer subtilen Ästhetik des Verschwindens. Unter der ruhigen Kamera wird die Wohnung zum einsamen Raum der Abgeschlossenheit. Fotografien sind der Sehnsuchtsraum der Erinnerungen.
Preis: Spezialpreis der Jury, Clermont-Ferrand 2005
Regie Brahim Fatih, geb. 1973 in Paris. Studium an der Pariser Kunsthochschule ENSAD. Er war 2003 in Cannes als Filmmaker in Residence und in den Jahren 2004 und 2005 Teilnehmer des Berlinale Talentcampus.
Filme (Kurzfilme): 1997 Les pieds de Bérénice, 1998 La Mob, 1998 La basse-cour, 1999 Chroniques d’un balayeur, 2002 El Censo, 2004 La femme seule
Kamera: Pascal Lagriffoul. Ton: Brice Cavallero. Schnitt: Catherine Mantion. Produktion: Les Films Sauvages. Produzent*in: Jean-Christophe Soulageon, Brahim Fatih.
AU RWANDA ON DIT ... LA FAMILLE QUI NE PARLE PAS MEURT (IN RWANDA WE SAY...)
Frankreich 2004 – Regie: Anne Aghion – Originalfassung: Kinyarwanda – Untertitel: Englisch – Länge: 54 min.
Ruanda, Versuch einer Versöhnung. 2003, fast zehn Jahre nach dem Völkermord an den Tutsi: die Regierung lässt 16.000 inhaftierte Hutu frei. Sie werden in die Dörfer zurückgebracht, in denen sie einst mordeten.
In "Gacacas", einer auf dem Dorfplatz abgehaltenen Mischung aus amtlicher und traditioneller Rechtsprechung, werden die Verbrechen innerhalb der Dorfgemeinschaft verhandelt. Anne Aghion, die sich seit Jahren mit dem Schicksal Ruandas beschäftigt, dokumentiert den schwierigen Prozess der Aufarbeitung des Genozids. Überlebende und Mörder, Opfer und Täter, suchen nach Wegen, miteinander leben zu können.
Bio-Filmographie ANNE AGHION lebt in New York und Paris. Studium der Arabischen Sprache und Literatur an der Columbia University in New York. Sie arbeitete als Journalistin für The New York Times in Paris und für The Herald Tribune. Danach Produzentin bei ARTE und Canal+ und Leiterin der internationalen Produktion und Entwicklung bei Pixibox.
Filme 1996 The Earth Moved Under Him - A Portrait of Managua, 2002 Gacaca: Living Together Again in Rwanda?, 2004 In Rwanda We Say … The Family That Does Not Speak Dies
Englischer/Originaltitel: In Rwanda we say ... The family that does not speak dies. Autor*in: Anne Aghion. Kamera: James Kakwerere, Claire Bailly Du Bois. Ton: Richard Fleming. Schnitt: Nadia Ben Rachid. Produktion: Dominant 7. Produzent*in: Laurent Bocahut. Vertrieb: Doc & Co

