LEBEN IN WITTSTOCK
Deutschland 1984 – Regie: Volker Koepp – Originalfassung: Deutsch – Länge: 85 min.
„Immer wieder fragt man uns, bittet uns, unsere Meinung zu sagen. Wir diskutieren. Aber es ändert sich nichts." Das ist das enttäuschte Resümee der Textilarbeiterin Edith über den Aufbau ihres sozialistischen Betriebes. Volker Koepp hat zehn Jahre die Arbeiterinnen einer Textilfabrik begleitet, dieser Film sollte den Abschluss bilden. Offen erzählen Edith, Elsbeth und Renate von den Schwierigkeiten im Betrieb, von Mängeln, von Wünschen und von ihren Träumen. Aus der zeitlichen Distanz wird deutlich, wie ihr Elan und ihre Ansprüche, Veränderung zu bewirken, zusehends gewichen sind zugunsten der Sehnsucht nach Ruhe und häuslichen Frieden. Volker Koepp lässt Freiraum für leise Kritik am System und rückt nichts ins „richtige" ideologische Licht. Lange Blicke in die Gesichter der Frauen werden zur Metapher für das Unaussprechliche.
Autor*in: Volker Koepp, Wolfgang Geier & Annerose Richter. Kamera: Christian Lehmann. Musik: Rainer Böhm. Produktion: DEFA-Studio für Dokumentarfilme. Produzent*in: x. Verleih: Progress Filmverleih