SIE (1970) & MARTHA (1978)

DDR 1970 – Regie: Gitta Nickel, Jürgen Böttcher – Originalfassung: Deutsch – Untertitel: Ohne

Gleichberechtigung auf sozialistisch: zwei Perspektiven auf den Alltag von Frauen in der DDR der 70er-Jahre.

SIE
DDR 1970, Gitta Nickel, 30 Min.

Einer von wenigen Beiträgen, „in denen Probleme und Konflikte sozialistischer Zeitgenossen aufgespürt werden.“ (Neues Deutschland, 1970). In ihrem Film behandelt Gitta Nickel den mühsamen Prozess der Gleichberechtigung der Frau, zeigt die Hürden und Komplikationen, aber auch mögliche Lösungen. Angesiedelt im "VEB Textilkombinat Treff-Modelle Berlin", stellt er Frauen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Funktion, Entwicklung und sozialer Verhältnisse vor. Im Gespräch mit ihrer Ärztin, der Gynäkologin Gisela Otto, sagen die Frauen ihre Meinung zu grundlegenden Problemen wie der Familienplanung, der Weiterbildung und dem Einsatz in leitenden Funktionen. Silberne Taube bei DOK Leipzig 1970

 

MARTHA
DDR 1978, Jürgen Böttcher, 56 Min.

Martha ist eine 68-jährige Frau, die noch immer auf dem Bau arbeitet. Wir beobachten sie bei der täglichen Arbeit, die Schuttberge in winterlicher Landschaft, das endlos laufende Band, an dem sie den ankommenden Schutt sortiert, frierend und ungeduldig. Es sind Marthas letzte Arbeitstage. Nach dem Abschied von den Kollegen, als sie allein in der Baubude zurückbleibt, erzählt sie von ihrem Leben, vom zerbombten Berlin, von den tapferen Kindern, von ihrer Arbeit als Trümmerfrau. Berührende Innenansicht eines proletarischen Lebens und ein Stück DDR-Filmgeschichte auf ORWO-Color.

 

Keine Jugendfreigabe

Autor*in: Gitta Nickel (SIE), Jürgen Böttcher (MARTHA). Kamera: Niko Pawloff (SIE), Wolfgang Dietzel (MARTHA). Schnitt: Maja Ulbrich (SIE), Angelika Arnold (MARTHA). Musik: Kiril Zibulka (SIE),. Produktion: DEFA-Studio für Kurzfilme. Produzent*in: N.N.. Länge: 86 min. Vertrieb: Icestorm Media (Online), DEFA-Filmverleih

 

Gitta Nickel – Briensdorf/Ostpreußen, 1936

Die Filmemacherin zählt zu den wenigen Regisseurinnen, die in der DDR erfolgreich waren. Seit den 1960er-Jahren produzierte sie mehr als 60 Filme, von denen auf Festivals einige ausgezeichnet wurden.

Filmografie (Auswahl)

ICH WAR BÜEGER DER DDR, D 1999
ZWEI DEUTSCHE, DDR 1988, 90 Min.
WIE EIN FISCH IM WASSER, DDR 1987, 48 Min.
WENN MAN EINE LIEBE HAT, DDR 1986, 76 Min.
MANCHMAL MÖCHTE MAN FLIEGEN, DDR 1981, 60 Min.
PAUL DESSAU, DDR 1974, 81 Min.

 

Jürgen Böttcher (bürgerlich Hans Jürgen Traugott) – Frankenberg/Sachsen, 1931

Der Dokumentarist und Maler zählt zu den großen Künstlern der DDR. Zeit seines Lebens ist er unangepasst. Mit seiner Neigung zum Experiment hat er entscheidenden Einfluss auf Künstler nachfolgender Generationen. Seine avantgardistischen Filme sind inhaltlich und formal wegweisend.

Filmografie (Auswahl)

BARFUSS UND OHNE HUT, DDR 1964, 26 Min.
STARS, DDR 1963, 20 Min.
OFENBAUER, DDR 1962, 15 Min.
DREI VON VIELEN, DDR 1961, 33 Min.

 

Retrospektive 75 Jahre DEFA

Acht Dokumentarfilme aus fünf Jahrzehnten DEFA-Filmproduktion. Wir präsentieren die Retrospektive anlässlich des 75. Gründungsjubiläums des volkseigenen Filmstudios der DDR.

 

#Lebendige Erinnerung

Retrospektive 75 Jahre DEFA 2021

Partneranzeige

Partneranzeige